Schach für Theoriefaule

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    • Schach für Theoriefaule

      Hallo ,

      ich wollte mal wissen welche Eröffnungen mit wenig Theorielernaufwand verbunden sind , v.a. wenn man mit Schwarz spielt , mit Weiss ist es ja nicht so schwer , spontan fallen mir da das Londoner System und das Colle-(Zukertort)-System ein und sonst .... ?

      MFG

      Chessok

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Chessok ()

    • Eröffnungen lernen bringt was, wenn man Profi ist. Oder kurz davor steht. Und selbst wenn es was bringt, gibt es Dinge, die bei gleichem Aufwand mehr bringen.

      Ich weiss nicht, was du mit Theorie meinst, aber ich nehme mal an, du meinst Eröffnungen "lernen". Dann ist noch die Frage, bis zu welchem Zug. Was ist, wenn der Gegner was anderes macht...

      Faul impliziert, dass du nicht arbeiten willst, deiner Frage nach willst du aber eventuell nur gezielt Zeit einsetzen. Dann ist faul das falsche Wort.

      Am sinnvollsten setzt du deine Zeit ein, wenn du lernst, warum man Züge (in der Eröffnung) grundsätzlich macht. Bücher, die ich dafür empfehle sind "Schach verstehen blabla oder so" von Nunn und Tigersprung 1500. Richtig, andere kenn ich nicht.
    • Eröffnungen lernen bringt was, wenn man Profi ist. Oder kurz davor
      steht. Und selbst wenn es was bringt, gibt es Dinge, die bei gleichem
      Aufwand mehr bringen.
      Ich widerspreche Dir in diesem Punkt deutlich. Wie kommst Du darauf, dass sich Eröffnungstraining nur ab angehenden Profi lohnt???

      Als Gegenargument ist anzuführen, dass jedes Eröffnungssystem ein gewisser Plan folgt. Kennst Du diesen nicht und sind Dir bestimmte spezielle Züge nicht bekannt, die man nur wissen kann, wenn mann Theorie lernt, dann hat Dein gesamtes Spiel in einer gewissen Form ein schwachen Punkt, den es sich lohnt anzugreifen. Er wird Dich schnell gegen stärkere Hobbiespieler in Rückstand bringen.

      Ich spiele in der Bezirksliga Schach und komme teilweise ständig aus den Eröffnungen nicht gut raus. Es kostet zum einen eine Menge wertvolle Zeit, zum anderen wird jeder kleine Fehler bestraft, wenn Du gegen einen DWZ Gegner von / ab 1650 spielst. So ist zumindest meine Erfahrung. Zudem kennt der Theoriekundige auch eine Menge Fallen und gängige Opfer zum Beispiel die er dann auch leichter findet.

      Alle sagen immer das Endspiel ist so wichtig zu trainieren. Ich finde, der Anfänger bis leicht Fortgeschrittene sollte gleichmäßig in allen Bereichen etwas können und lernen..., denn Dein Endspiel könnte häufig von Nachteilen geprägt sein, wenn Du in der Eröffnung einen Bauern verlierst oder grundsätzlich schlechter stehst.
      Zudem diktiert dir dein Gegner das Spiel und Du rennst meinst hinterher.

      Klar, mit guten taktischen Kenntnissen kann man Eröffnungsfehler oftmals wieder ausbügeln, doch drauf verlassen sollte man sich nicht. Der andere lernt ja auch Taktik.

      Mein Vorschlag wäre daher, zunächst als Anfänger Visualisierungstraining zu absolvieren. Koordinaten am Brett und bisschen Blindschach.
      Danach sehr viel taktische Aufgaben Lösen; dann die DWZ- Reihe Tigersprung anfangen und Gefühl mit Wissen hinterlegen. Danach wieder Taktik und dann gezielt sich ein Eröffnungsrepertoire zulegen.

      mfg. Dennis
    • ohne über den sinn und das beste timing von eröffnungstraining zu philosophieren (das machen andere schon ausgiebig genug), kurz mein unmaßgeblicher senf zum ursprünglichen wunsch.

      eröffnungstheorie ganz allgemein als schwarzer ohne echten lernaufwand - das halte ich für nicht möglich. aber es gibt einige eröffnungsmotive, die sich relativ unabhängig von der von weiß gewählten eröffnung verfolgen lassen und so den zeitverlust (und die menge an fallen, auf die man aufpassen muss) in der eröffnungsphase klein halten.

      logisch - solche kompromisseröffnungen halten den vergleich mit den stärksten verteidigungen nicht stand, aber ich erwarte auch nicht, dass das angefordert war.

      was ich deswegen selber aus gründen der lernfaulheit mit schwarz viel gespielt habe, ist owen (also eröffnungsbilder die sich aus weißem e4 und d4 bei schwarzem b6 und Lb7 ergeben). oftmals kennt weiß die theorie dazu nicht genau und man hat die prinzipielle möglichkeit, diese entwicklung (b6 Lb7 e6 und mal c5 und ggfs. d5, meist Sf6 Lb4(oder Le7)) zu wählen unabhängig von dem ersten zug von weiß. aber sei gewarnt: wenn weiß das kennt, behält weiß zumindest seinen eröffnungsvorteil und schwarz muss weiter um ausgleich kämpfen.

      es gibt sicher noch andere möglichkeiten - das ist nur eine, die mir geholfen hat, nichts wirklich lernen zu müssen. ;) okay, ich spiel auch nicht in oberen klassen mit, und dieser post gibt wohl einige entscheidende gründe dafür wieder.

      gruß,
      ./blizz
    • @Blitzbirne:

      Dein gesagtes kommt doch ganz gut hin, wie ich finde.
      Man kann mit gewissen Eröffnungsgrundregeln und variablen Eröffnungssystem, bis zu einer gewissen Stärke, eine Menge Theorie zumindest halb beiseite legen.

      Die Frage die sich jeder selbst beantworten muss ist:

      Was möchte ich im Schach erreichen?

      Für ab und zu mal ein paar Figuren zu ziehen, braucht man keine Eröffnungstheorie, wie von mir beschrieben.
      Arbeitest du aber an dem Ziel, besser zu werden und eine DWZ im Verein von 1800 oder 1900ert zu erreichen, kommst Du nicht um den Fleißaufwand herumg.

      Also, was ist das Ziel...? :rolleyes:

      mfg. Dennis
    • Zum Thema und Notwendigkeit Theorie zu kennen

      @DLabusch
      wie oft verlierst du bitte deine Partien aufgrund deiner Eröffnung? Ich vermute mal nicht so häufig.

      Ansonsten bin ich auch der Meinung dass man erst ab DWZ 1800 Theorie kennen muss um mitzuhalten. Es sei denn man wählt Eröffnungen wo man ohne Theoriekenntnisse schnell verlieren kann.

      Dazu gehört übrigens auch französisch (deswegen kann ich nicht nachvollziehen warum ich der Franzose empfohlen wird)

      Um Theorievarianten aus dem Weg zu gehen sollte man daher etwas wählen was kaum einer kennt. (Z.B. ist der Aufbau a6 b5 Lb7 ne Idee oder halt auich Caro-Cann, wo man dort aber 1 oder 2 Varianten kennen sollte)
    • Gambitspieler schrieb:

      Zum Thema und Notwendigkeit Theorie zu kennen

      @DLabusch
      wie oft verlierst du bitte deine Partien aufgrund deiner Eröffnung? Ich vermute mal nicht so häufig.

      Ansonsten bin ich auch der Meinung dass man erst ab DWZ 1800 Theorie kennen muss um mitzuhalten. Es sei denn man wählt Eröffnungen wo man ohne Theoriekenntnisse schnell verlieren kann.

      Dazu gehört übrigens auch französisch (deswegen kann ich nicht nachvollziehen warum ich der Franzose empfohlen wird)

      Um Theorievarianten aus dem Weg zu gehen sollte man daher etwas wählen was kaum einer kennt. (Z.B. ist der Aufbau a6 b5 Lb7 ne Idee oder halt auich Caro-Cann, wo man dort aber 1 oder 2 Varianten kennen sollte)
      Ich denke man muss beim Franzosen wesentlich weniger wissen als bei Caro-Kann WENN man die entsprechenden Varianten spielt. Einfach dxe4 und FortKnox oder Rubinstein spielen und schon hat man Tarrasch und Sc3-Hauptvarianten umgangen (ob das Spaß macht is ne andere Frage). Bei der Vorstoßvariante im Franzosen reicht wenn man den Zug Ld7 kennt. Bei Caro-Kann wüsste ich nicht wie man bei der Vorstoßvariante oder im Panov als Schwarzer effektiv Theorie umgehen kann. Und dann gibt es noch die Hauptvarianten nach 3.Sc3 dxe4 ...
      Generell sollte man sich was Ungewöhnliches suchen, das gleichzeitig noch gesund ist wenn man viel Theorie vermeiden will und sich da nen Wissensvorsprung holen (z.B. Skandinavisch mit Dd6, Benko-Gambit) oder halt was extrem Solides aber Langweiliges wie oben erwähntes Fort Knox.
    • Juli01 schrieb:

      Entschuldigung, aber zu sagen das Holländisch Theoriearm ist??!
      Diese Eröffnung zu lernen, ist mit sehr viel Theorieaufwand vebunden.
      Ohne Theorieaufwand wäre Philidor, wenn du sicher spielen willst und sonst stimme ich Herostratossl zu, vielleicht noch Skandinavisch, und gegen d4 angenommenes Damengambit.

      Hi,

      wenn man französisch + holländisch spielt, spielt man auf d4 e6, und umgeht auf diese
      Weise diverse Gambit Varianten.
      Weiterhin muss man sich auch nicht mit Leningrad rumärgern, wenn man dann noch die
      Aljechin Variante spielt und / oder die Lb4 Variante hat man wenig Theorie, und relativ
      gutes Spiel.

      Weiterhin sind wohl Französisch als auch Holländisch Systeme wo sich nicht sovie tut, d.h.
      man kann relativ einfach auf dem neuesten Stand bleiben.

      Mit freundlichen Grüßen
      Marlowe
    • Servus,

      ich bin kein Freund von Theorie lernen. Als Jugendlicher hab ich natürlich die allgemeinen Eröffnungsregeln gelernt. Ansonsten nichts für die Eröffnung. Auf meinem Trainingsplan stand Taktik und Endspieltechnik, sowie matt setzen mit Springer, Läufer und König. Um Eröffnungen indirekt zu `lernen´ hab ich immer die selben Anfangszüge gewählt und dann die Partien mit meinem Trainer besprochen. Die vorgeschlagenen Verbesserungen hab ich dann in mein Spiel eingebaut und geschaut wie jetzt meine Gegner reagieren und erneut Verbesserungen vom Trainer erhalten. Also im Prinzig `gelernt durch ausprobieren´. Dies ist die effektivste Methode sich Theorie anzueignen, aber sie macht mir auch mehr Spass als Bücher lesen. Wichtig dabei ist, dass der Trainer mit der Spielstärken mitwächst, also auch mal ausgetauscht wird.

      Eröffnungen lernen nützt nichts, wenn ich mit dem dadurch erspielten Vorteil nichts anzufangen weis. Also benötige ich hohe taktische Kenntnisse und sehr gute Endspielkenntnisse.

      Liebe Grüße

      johnniered
    • johnniered hat es schon gut auf einen Punkt gebracht. Unser Trainer immerhin FIDE-Senior Trainer ehemaliger Nationaltrainer und IM Roman Vidonyak hat sich bei unserem Training sogar so weit aus dem Fenster gelehnt und gesagt, dass unterhalb einer ELO von 2600 das Lernen von Eröffnungstheorie über den vierten Zug hinaus Zeitverschwendung ist.

      Wenn man seine Partien anschaut, dann beherzigt er das selbst auch sehr. Aus was für Stellungen er seine Partien gewinnt *grusel*.

      Grüße Daniel

      Achso Planfndung hat absolut nichts aber auch gar nichts mit der Eröffnung zu tun, sondern ist die Konsequenz aus guter Variantenberechnung und dann einer strategischen Planfindungsmethode, z.B. nach Dorfmann.