Blackmar-Diemer-Gambit

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    • Blackmar-Diemer-Gambit

      Nun, wie man an der Eröffnung dieses Themas unschwer erkennen kann, interessiere ich mich für das berühmte Blackmar-Diemer-Gambit, das die Schachspieler seit Beginn seines Auftretens spaltet.



      Die Annahme des Gambits geschieht logischerweise durch 4...exf3, worauf Weiß einen weiteren Bauern durch 5.Df3 opfern oder mit 5.Sxf3 den Springer entwickeln kann.
      Schwarrz kann das Gambit aber auch "ablehnen", bzw. nicht auf f3 schlagen, beispielsweise durch 4...Lf5, wonach es auch zu Verwicklungen kommt oder kommen kann... möglich wäre beispielsweise auch 4...c5.

      Der Übervater (oder wie man ihn auch bezeichnen mag) dieses Abspiels war Emil Josph Diemer, nachdem das Gambit und Ähnliche auch benannt wurden. Dieser verfechtete auch das sogenannte Ryder-Gambit (5.Dxf3). Die berühmte Partie dazu ist Dr. Ryder - N.N.:

      Es folgte 10.Lb5+ c6 11.Lb6 mit Gewinn, wobei dies nicht ganz eindeutig gewonnen ist.

      Das Blackmar-Diemer-Gambit, so umstritten es auch sein mag, bietet eine Fülle an Kombinationen und bildschönen Opfern!!

      Viele Grüße,
      Paradoxon
      Alles ist relativ und paradox.
      Honi soit qui mal y pense.
      Y Ddraig Goch ddyry cychwyn.

      http://chesswiki.ch.funpic.de
    • Wenn der Schwarze in die Französische Verteidigung einlenken will kann man über

      3. Sc3 Lb4
      4. Se2 ...

      in die Lieblingsstellung Aljechins überlenken.
      Hier wird der Bauer bereitwillig gegeben.

      Nach 5. a3 muss sich der Läufer dann entascheiden. Meist wird hier dann der Springer geschlagen.
      Weiß kann dann bald f3 folgen lassen und landet wieder im BDG ohne B-Springer und den schwarzen schwarzfeldrigen Läufer.

      Zu 2. ... c6

      Auch hier funktioniert 3. Sc3
      Sollte Schwarz den angebotenen Bauern nehmen kommt man in eine Ziegler-Variante(Verteidigung) des BDG, oder zumindest eine Stellung, die der Ziegler-Verteidigung sehr nahe kommt.

      Man sieht also:

      Dem BDG -der besten aller Eröffnungen- kann man nicht so einfach ausweichen.

      Was ich persönlich noch interessant finde ist der Fritz-Angriff nach

      1.d4 d5
      2. e4!? dxe4
      3. Lc4

      wonach f3 folgt. Sollten der bauer f3 genommen werden, schlägt der Springer und es lassen sich einige Seekadettenmattmotive finden. z.B:

      1. d4 d5
      2. e4 dxe4
      3. Lc4 Sf6
      4. f3 exf3
      5. Sxf3 Lg4?

      nach Se5 verkrüppelt Schwarz sich seine bauernstruktur und Weiß hat leichtes Spiel.

      Grüße
      LachDochMal
    • zum franzosen:
      ich spiel immer so:


      imallgemeinen denke ich, dass wenn man ausschließlich BDG spielt, seine schachkenntnisse verkrüppelt, da man in jeder partie versucht es zu erreichen, man verliert das gefühl für andere stellungen, da immer das selbe auf dem brett steht. es ist im blitzen villt gut, aber im eröffnungsrepertior würd ich es nicht tun.
      villt als geheimwaffe gegen skandinavisch, aber mehr nicht

      ente
    • Ich finds immer cool zu sehen, wie da die Meinungen auseinandergehen.
      Ich persönlich bin absoluter Anhänger des BDG.
      Aber man verkrüppelt seine Schachkentnisse damit eindeutig nicht. Man lernt zu kombinieren. Man bekommt ein Gefühl für die eigenen Figuren. Man lernt psychologisch zu spielen :thumbsup: . Man lernt angreifen.
      Ich finde es schade, dass dieses Gambit auf Meisterebene fast gar nicht gespielt wird. Der letzte Großmeister, der es regelmäßig anwandte war wohl Dr. Tartakower.
      Wer versucht immer und überall das BDG zu erreichen hat eindeutig keine Ahnung.
      Diemer sagte, dass das BDG uns dazu bringe immer und überall nach möglichen Kombinationen zu suchen. Also sind die Erfahrungen, die man damit sammelt vielseitig anwendbar. In allen Eröffnungen.

      Wenn man sich, wie ich es getan habe, die letzten Jahre(!) mit dem BDG befasst hat, weiß man, dass man es nicht beim Blitz benutzen sollte. Denn um im BDG nicht zu verlieren darf man nicht einen Fehler begehen, da dieser fast augenblicklich bestraft werden wird.

      Grüße
      LachDochMal
    • Eben. Wenn Schwarz korrekt spielt. Aber das ist bei allen anderen Eröffnungen auch so. Wenn beide Seiten korrekt spielen ergibt es immer ein Remis.
      Das Spiel funktioniert nur, wenn eine Seite einen Fehler macht. Die Kunst ist es dann, diesen auszunutzen. Und eben das geht beim BDG hervorragend, weil einfach alle Figuren aggressiv aufgestellt sind.
      Aber wie gesagt: Wenn man selbst einen Fehler macht bewegt man sich am Rande des Verlustes. Es ist halt ein zweischneidiges Schwert. Ich glaube, wenn die Korrektheit des BDG eindeutig nachgewiesen wird, höre ich auf es zu spielen, da dann einfach der Reiz fehlt.
      Gruß
      LDM
    • Ein Gambit, besser gesagt ein richtiges Gambit, ist nie korrekt oder inkorrekt, sonst wäre es ja kein Gambit mehr!! Diemer hat auch etwas zu den fanatischen Materialisten im Schachspiel gesagt, die häufig etwas von "gesunden Mehrbauern" reden. Ich möchte mal einige Kommentare, die Diemer aufgegriffen hat, dazu wiedergeben:

      "Nach dem Erwachen erkennt mancher, dass das Schlagwort 'im Besitz eines gesunden Mehrbauern' ein - Schlafwort war; das Vollgefühl des Besitzes lullt ein.
      "Lieber den verwerteten Gleichzähligen als Überzähligen in der Schachtel als die unverwertbare Überzahl auf dem Brett"
      "Einem geschenkten Bauern schaut man nicht ins - Gesundheitsbuch"

      Beim BDG muss man lernen, selbstständig zu denken und zu kombinieren. Der Anfang einer Partie ist, sowohl beim Meister als auch beim Amateur, sehr unpersönlich und anonym. Es werden theoretische Abhandlungen, die gerade einer willkürlichen Mode verfallen sind, einfach heruntergespielt, ohne dass man dabei etwas denkt.

      @LachDochMal: Hättest du Zeit und Lust, mit mir ein bis zwei E-mail-Partien BDG zu spielen? Ich bin da noch recht unerfahren und würde mich über ein bischen Übung darin freuen...

      Edit: Hier noch eine gerade online gespielte Blitzpartie (von geringer Qualität, da Blitzpartie ["ziehen, nicht nachdenken", lautet die Devise], aber dennoch ganz typisch für das BDG)
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Paradoxon ()

    • @Ente:

      Damit meinte ich, dass ihnen ihre Elozahlen viel zu wertvoll sind um mal irgendwas abenteuerliches zu probieren.
      Sie bevorzugen 5 Remis anstatt 3 Siege und 2 Niederlagen was Diemer gut mit der Gleichung
      2,5>3?!
      darstellte.
      Gruß
      LDM

      @Paradoxon

      aber ja doch! Lädst du mich ein?
      Gruß
      LDM
    • kann mir mal jmd sagen, was typische morive im BDG sind?
      ich bekomme es in folgender variante mit mehrtempo immer ( ich schreib einfach mal meine ganze partie hin):
      Psychoente vs NN

      meine letzte mannschaftskampf-partie
      so typische fallen oder manöver wären hilfreich

      ente
    • Zu der Partie. Nachdem die Dame den 2ten Bauern genommen hat folgt normalerweise Le3 dann Db4?! wonach Weiß für gewöhnlich die Halosar-Falle spielen wird.
      Es kann folgen O-O-O !
      Dies sieht zunächst wegen Lg4?! falsch aus aber dann spielt Weiß einfach Sb5!! mit drohendem Matt und im Besten Fall für Schwarz kommt Weiß letztendlich mit 2 Freibauern und Entwicklungsvorsprung aus der Sache hnaus. Meist wird Schwarz allerdings mattgesetzt weil es einfach so viele Drohungen und Kombinationen in dieser Variante gibt. Sie alle aufzuzählen wäre zu mühselig darum seht euch lieber ein Video dazu an.

      Typische Motive im BDG:

      - In der Halosar-Variante natürlch Sb5! mit verschiedenen Mattdrohungen
      - Im Fritz-Angriff gibt es das Seekadettenmattmotiv
      - Dann natürlich in allen Varianten die Türme auf der D- Linie und auf der F-Linie
      - Sollte der Gegner kurz rochieren wird der Königsflügel geöffnet und man rochert lang (ein Grund warum ich es liebe: die kurz und die lange Richade sind eng miteinander verknüpft)
      - Sollte der Gegner lang rochieren gibt es das sogenannte Legalmatt
      - Charakteristisch ist, dass die Dame oft nach g3 wandert um am Königsflügel zu helfen
      - Aber das war nur ein Bruchteil. Die meisten motive muss man selbst finden weil (hier ein Zitat von Diemer) ..."weil jeder Sieg neue Verteidigungsmöglichkeiten für Schwarz ans Licht bringt und nach jede erfolgreichen Verteidigung neue Angriffswege gefunden werden müssen"

      Oftmals kommt man nicht in die Stellung, die man sich wünscht, aber auch dann zeigen sich Angriffsmöglichkeiten. Man muss nur experimentierfeudig sein.
      Zusammenfassend:
      Viele Offene und halboffene Linien; Beiderseitige Rochade möglich-->danach Bauernsturm auf den gegnerischen Rochadeflügel; und die ganzen Standartangriffe (Dame auf der G-Linie. Es folgt Lh6. usw)

      Hoffe ich konnte dir zumindest ein bisschen helfen.
      Grüße
      LachDochMal
    • Blackmar Diemer Auflage 2

      ich finde blachmar diemer eröffnungen immer stark und absolut spielbar







      ich hoffe euch hat es gefallen aber es freut mich auch wenn ihr mir auch noch eine andere Variante zeigen könnt


      gruß Schachbart :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

      hoffentlich lehrt ihr mich eine bessere Variante vom blackmar diemer zeigt :D :D