Wie spielt man gegen Cafehausschachspieler

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Also, Du nennst Dich selbst Gambitspieler, wenn Dein Name Programm ist, dann spielst Du bis auf das "planlos" nicht so unähnlich wie selbige.

      Ich habe mit solchen Spielern gar keine Probleme.
      Stellung rein positionell halten, zügig spielen, Gegenspiel hemmen, abtauschen, gerne ins Endspiel
      Die bringen sich im Laufe einer solchen Partie alle selbst um.
    • EmporKborn schrieb:

      Was sind "Cafe"hausspieler?

      Ich finde, wenn man einen Thread erstellt, sollte man sich wenigstens die Zeit nehmen, die Überschrift richtig zu schreiben.

      Oder ist das die Neue Deutsche Rechtschreibung? - Denn hab isch nüscht gesagt ;)



      Ich weiß jetzt nicht was du meinst. Cafehausschachspieler kann man auf jeden Fall so schreiben. Zumal es von einem SchachCafe kommt.

      @Pocillator

      danke für den Tipp. Aber genau da ich eher taktiker bin und wenige positionell spiele, spiele ich den Leuten beim Blitzen natürlich schön in die Hände ;)


      @ThomAss

      keine Ahnung wen du meinst, aber auch wenn Octalon mit h5 h4 kam, grifft er nicht ohne Rücksicht auf verluste an, sondern spielte solide weiter. Ihn mit Cafehausschachspielern zu vergleichen ist schon unfair ihm gegenüber.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gambitspieler ()

    • Ich denke, er meint Spieler, die außer der Dame zunächst nicht viele Figuren einsetzen. Dadurch die Entwicklung weiterer Figuren verpassen und am Ende dann oft ein bitteres Erwachen erleben oder ggf. Noch solche Spieler, die alles schlagen, was nicht bei 3 auf dem Baum ist :)

      Gegen die Damenspieler hilft es ungemein seine eigene Entwicklung voranzutreiben und den König zu schützen, so dass nicht mehr Schach geboten werden kann. Natürlich sollte man dabei keine Türme o. Ä. Unachtsam verschenken.

      Gegen zweitere kann man schon mal verlieren, aber nur, weil man selber geschlafen hat....
    • Du und deine Themen...

      Den Kaffeehaus-Schachspieler gibt es nicht,wer gutes Schach spielt,hat auch gegen diese Spieler real nur selten ein Problem.

      Habe auch im Cafe' gegen solche Spieler schon gespielt,um Geld, z.B. gegen einen Russen,der spezialisiert war seine Gegner im Blitz abzuzocken,habe zuerst verloren,dann zig-mal Geld zurückgeholt.

      Alles halb so wild.
    • Kaffeehausschach ist nicht gekennzeichnet durch dilletantische Spielanlage (zum Beispiel das Spielen mit nur der Dame oder so), ganz im Gegenteil. Als im 18. und 19. Jahrhundert (wenn ich mich nicht irre) in einigen Kaffeehäusern das Schachspielen ausgiebig gepflegt wurde, wurden dort durchaus sogar Profis beschäftigt, um eine entsprechende Herausforderung zu bieten. Viele großartige Spieler dieser Zeit dürften eine relevante Menge an Zeit in eben diesen Kaffeehäusern verbracht haben.

      Was aber bereits früher gesagt wurde: Kaffeehausschach wird auch heute oftmals charakterisiert als risikobereite Spielanlage mit durchaus hohem taktischen Talent. Damit ergeben sich häufig spektakuläre Partien, die dadurch attraktiv auch für Zuschauer sind - allerdings kann es ebenso spektakulär gewonnen wie verloren werden. Es aber ist durchaus kein abwertender Terminus - und zu kontern ist diese Spielanlage vermutlich tatsächlich (wie auch schon geschrieben) am ehesten durch positionelles Spiel und taktische Vereinfachungen. Ob Gambitspieler wirklich diese Art von Spielern meinte, weiss ich aber nicht.

      Den Begriff auf heutige Schachcafés anzuwenden scheint mir nicht ganz korrekt zu sein ... aber das mag an meinem romantisierten Bild von Kaffeehausschach liegen. ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von BlizzBirne ()

    • BlizzBirne schrieb:

      Kaffeehausschach ist nicht gekennzeichnet durch dilletantische Spielanlage (zum Beispiel das Spielen mit nur der Dame oder so), ganz im Gegenteil.

      Korrekt.

      "Mein" Russe war Vereinspieler(Elo2100),der damit sein Taschengeld aufbesserte.Ich hatte ihn zuvor beobachtet,so hatte er nur die erste Partie gewonnen.Nachdem er eine grössere Summe verlor,hatte er die Nase voll,ich gab ihm einen aus,und man trennte sich in Frieden.

      Ich war zu diesem Zeitpunkt ein guter Blitzer.
    • HorstSchlaemmmer schrieb:

      Cafehausschachspieler könnte doch auch diejenigen Schachspieler meinen, die ausschliesslich auf das Material, aber nicht auf die Stellung schauen, oder ?
      hm, eigentlich nicht. es bezeichnet nicht die figurensammler, sonder eher kompromisslose königsangriffsspieler. da diese oft und gern opfern, passt das eher nicht zum 'aufs material schauen'. rochadestellung kaputt opfern und mal schaun, ob's reicht - das ist eher deren devise (sehr überzogen). und deren taktisches gefühl dafür wann ein königsangriff gestartet werden kann ist bemerkenswert gut. wenn man, wie die meisten spieler unserer stärke, gewöhnt ist auf positionelle merkmale zu achten, kann ein solcher gegner erfrischend unangenehm sein. ;)

      man kann (und sollte wohl auch) aber diese methoden für königsangriffe natürlich auch einfach selber lernen und dann verlieren sie oft an wirkung. spektakulär und attraktiv, vielleicht auch spaßtreibend, ist die spielweise aber dennoch.
    • BlizzBirne schrieb:

      ...es bezeichnet nicht die figurensammler, sonder eher kompromisslose königsangriffsspieler. da diese oft und gern opfern, passt das eher nicht zum 'aufs material schauen'. rochadestellung kaputt opfern und mal schaun, ob's reicht - das ist eher deren devise (sehr überzogen)...


      Ich würde mich selber auch in Richtung Cafehausschachspieler einschätzen und muss sagen, @BlizzBirnes Beschreibung trifft genau den Kern.

      => Eine bewusste Inkaufnahme von Risiken um ein taktisches Spiel zu erzwingen.Solche Spieler suchen die Entscheidungen definitiv im Mittelspiel und streben meist kein Endspiel an.
    • Lieber nicht um Geld,in der Regel.

      Der Begriff "Kaffeehausspieler" verallgemeinert doch sehr. Es gibt in diesen Lokalen verschiedene,mehr oder weniger gute Spieler.
      Wie oben schon erwähnt war auch Morphy temporär ein solcher. Wie hätte man gegen ihn spielen sollen?
      Auch Anand war in jüngeren Jahren ein gefürchteter Gegner in solchen Etablissements und hat sich das eine oder andere Zubrot verdient.

      Es gibt keine befriedigende Antwort auf diese Frage. Die Auswahl der Gegner muss speziell erfolgen! Will man dort sein Glück,sein Können versuchen,so muss man die Spieler beobachten,studieren,dann eine hoffentlich geeignete Strategie einsetzen oder evtl. besser nicht antreten.
      Ich habe mal gegen einen taktisch recht gefährlichen Lokalbesitzer gespielt,die erste Partie war ein Abtasten und ich hätte Remis halten können,habe aber strategisch verloren.
      Mein Gegner war nun bester Laune und ließ sich etwas später dazu hinreißen um die Rechnung zu spielen.Alkohol und Hochmut taten ihr Werk. Um Objektivität der Stellungsbeurteilung ging es Ihm nicht. Die Stellung unter Opfern aufreißen und mich kombinatorisch zerlegen,das war sein Plan. Nachdem sich der Nebel gelegt hatte,war seine Stellung positionell und taktisch kaputt. Der Gewinn,obwohl ich mich nicht zu den Cracks zählen kann,war dann simpel.
      Mein Gegner war ein Sportsmann,strich die Rechnung (wir waren zu viert dort) und nahm wieder Platz,für weitere Partien ohne Einsatz.
      Ansonsten habe ich gegen überlegene Spieler auch gelegentlich gerne gespielt,schon der Freude wegen gegen Topgegner (auch Anand) antreten zu dürfen,habe logischerweise verloren,gut gelaunt bezahlt und die Figuren wieder aufgestellt. Auch Schachkunst ist etwas wert und sie ist Faszinierend!
      Mit freundlichen Grüßen, Flauscher