Frauen-Team-Weltmeisterschaft, Astana, 2. bis 13. März 2013

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    • Frauen-Team-Weltmeisterschaft, Astana, 2. bis 13. März 2013

      Die Frauen-WM im November 2012 ist noch allseits in lebhafter Erinnerung, nicht nur wegen des überraschenden Sieges der Ukrainerin Anna Ushenina. Nun kommt es im schachlich exzellent gefüllten Frühjahr 2013 zu einem weiteren ansprechenden Termin. Vom 2. bis 13. März findet die Team-Weltmeisterschaft der Frauen statt, und zwar erneut im entlegenen kasachischen Astana (Kirsan Iljumschimow sei Dank). Zehn Teams treten in einem neunrundigen Turnier gegeneinander an, unter ihnen die Ukraine mit der Weltmeisterin an der Spitze der Setzliste.

      Wiederholungen gefallen nicht immer, auch bei Prognosen nicht, aber es dürfte einmal mehr Russland sein, über das der Sieg bei diesem Turniers gehen sollte, auch wenn die Kosintseva-Schwestern durch Abwesenheit glänzen. Aber auch die teilnehmenden Chinesinnen und Inderinnen verzichten mit Yifan Hue resp. Humpy Koneru auf ihre jeweils stärkste Spielerin - oder diese auf ihre Beteiligung. Unter den mitspielenden Nationen dieser Team-Weltmeisterschaft, die seit ihrer Einrichtung 2007 ausnahmslos von China gewonnen wurde, fehlen gar Ungarn und auch Deutschland.

      Weitere Informationen und Partieübertragungen unter astana2013.fide.com/.
    • Vorbericht: Mannschafts-WM der Frauen
      Astana ist der MEZ um 5 Stunden voraus. Für uns beginnt also morgen (Sonntag, 3.3.2013) die erste Runde um 10 Uhr. Die Partien werden auf der Turnierseite live übertragen.

      Bericht über die 1. Runde mit Analyse der schönen Angriffspartie Foisor, Cristina-Adela (2401) – Gunina, Valentina (2505): Auftakt zur Mannschafts-WM

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    • Nach der zweiten Runde liegen China und Russland mit jeweils vier Team- und sechseinhalb Brettpunkten gleichauf an der Spitze; sonderlich geschwächt durch das Fehlen Yifan Hues resp. der Kosintseva-Schwestern wirken die beiden Titelanwärterinnen bislang nicht. Die erste leise Überraschung dieser Team-WM dürfte das heutige Unentschieden der Ukraine gegen Rumänien sein, bei dem sämtliche vier Partien remisiert wurden.

      Partien, Analysen und Impressionen unter astana2013.fide.com
    • Auch in der dritten Runde gaben sich die Favoritenteams keine Blöße. Die Weltmeisterin Anna Ushenina benötigte jedoch eine große Portion Glück, um sich aus Verluststellung heraus noch in ein Dauerschach zu retten und damit der Ukraine einen 2,5:1,5-Sieg gegen Kasachstan zu sichern.

      China und Rußland führen mit 6 Punkten das Feld an vor der Ukraine (5) und Georgien (4).
      Morgen kommt es in der 4. Runde zum Knaller, dem direkten Duell China - Rußland. Partiebeginn wieder 10 Uhr MEZ.

      Turnierseite: astana2013.fide.com/
    • Die Vorentscheidung um den Titel wurde vertagt, in der heutigen vierten Runde trennten sich Russland und China 2:2, wobei alle vier Partien entschieden wurden. Spiel des Tages dürfte die Begegnung zwischen Valentina Gunina und Wenjun Ju am ersten Brett gewesen sein; der Russin gelang ein frappierender wie unorthodoxer Angriffssieg mit einer rührenden Schlussstellung, in der die schwarzen Steine sich nicht nur gegenseitig im Weg stehen, sondern einander gar die schiere Luft zum Atmen nehmen. Profiteurin des Remis zwischen Russland und China ist die Ukraine, die ihr Match gegen die Türkei gewann und nun gleichauf mit den beiden Erstgenannten mit sieben Teampunkten an der Spitze des Feldes liegt.

      Noch ein persönlicher Wunsch: Möge sich endlich ein wohlwollender Mäzen vom Schlage Malcolm Peins (London Chess Classic), Andrew Paulsons (Kandidatenturnier 2013) oder Andrei Filatows (Match V. Anand - B. Gelfand 2012) dem Frauenschach annehmen und eine solch karätige Veranstaltung in einem Museum, einem Theater, einem Kaufhaus oder einer Universität einer europäischen, US-amerikanischen oder ostasiatischen Metropole durchführen. Es ist ein Jammer, dass eine Team-WM an einem abseitigen Ort quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, Internetübertragung der Partien hin oder her. Von der ausrichtenden FIDE ist gegenwärtig nichts in Richtung einer offensiven Vermarktung zu erwarten.

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    • 4. Runde

      Die besagte Partie Valentina Gunina - Ju Wenjun sprüht vor originellen taktischen Motiven und ist für mich die bisher beste Partie des Turnieres. Sie wird in Hart umkämpfter Spitzenkampf kommentiert dargeboten.

      5. Runde

      Im Spitzenduell kam heute die Ukraine zu einem 3 - 1 Sieg gegen China. Entscheidenden Anteil daran hatten einmal mehr Anna Ushenina und Natalia Zhukova, die ihre Weißpartien gewinnen konnten, während Kataryna Lagno und Mariya Muzychuk ihre Schwarzpartien an Brett 1 und 3 remis hielten.

      Der Rundenbericht Dreikampf oder Zweikampf enthält die kommentierte Partie Zhukova, Natalia – Guo, Qi, in der die Stärken des Läufers gegen den Springer im Endspiel zur Geltung kamen.

      An der Spitze liegen jetzt Rußland und die Ukraine mit jeweils 9 Punkten. Die Dramaturgie des Turnieres will es, daß diese beiden Topteams erst in der 9. und letzten Runde gegeneinanderspielen.

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    • Die Team-WM der Frauen 2013 in Astana ist Geschichte. Gold geht an die Ukraine, die als einzige Teilnehmerin über die Distanz von neun Runden ohne Niederlage blieb, auch dank des konstanten Spiels der Weltmeisterin Anna Ushenina. Am Ende standen 16 Punkte zu Buche, die zweitplatzierten Chinesinnen, die seit 2007 alle Austragungen für sich hatten entscheiden können, kamen auf deren 15. Der direkte Vergleich ging mit 3:1 überdeutlich zu Gunsten der Ukraine aus, die sich sogar einen Brettpunkt weniger als die Chinesinnen leisten konnte. Das vorab hoch gewettete Russland musste sich mit 13 Punkten begnügen, der Verlust der Begegnung gegen die USA war wohl auch psychologisch nicht ohne Folgen geblieben. Die traditionell starken Georgierinnen konnten sich gegen die untere Tabellenhälfte behaupten und festigten den vierten Rang, gegen das Medaillentrio hingegen gab es nichts zu bestellen. Sichtlich überfordert agierten die Türkinnen, die mit einem ganzen Punkt auf dem letzten Platz landeten, lediglich gegen Rumänien kam es zur Punkteteilung.

      Die Quote der Partien lag bei phantastischen 61 %, nein, nicht der remisierten, sondern der entschiedenen. Das mag hiermit zur Nachahmung empfohlen werden. Abschließend noch der Wunsch, dass das nächste Mal die Frauen-WM an ... nein, halt, stop, schon oft genug gesagt, beschworen und erbeten. Die FIDE ist am Zug.

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