Dame König gegen Turm König

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    • Dame König gegen Turm König

      Hi Endspielexperten,

      ich habe die Tage hier eine Partie nur Remis gespielt, obwohl ich laut shredderchess (selbstverständlich nach dem Spiel ;) ) hätte gewinnen müssen habe die Züge mal Automatisch nachgespielt, aber keinen rechten plan für sowas gefunden daher meine Frage an euch, wie finde ich bei so einer Stellung den besten Zug??

      es ist die Partie bei mir mit dem Remis nach 50Züge Regelung

      thx

      PPRaucher

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von SnoopyDog () aus folgendem Grund: war mal so frei die Partie hier korrekt einzubinden.

    • In der vorliegenden Schluss-Stellung mit Weiß am Zug gewinnt einfach Db2+ (Turmgewinn).
      Ansonsten muss man es durch geschicktes Lavieren erreichen, König und Turm zu trennen, dann durch Doppelangriff mit der Dame den Turm abholen.

      Bestimmte Fallstricke muss man natürlich versuchen zu vermeiden. Ab und an hat der Turm auch die Möglichkeit sich zu opfern, um ein Patt zu erzwingen (oder Abtausch Dame-Turm).
    • Das generelle Verfahren beschreibt Karsten Müller in seiner DVD Schachendspiele 3 - Schwerfigurenendspiele - im Kapitel 10 Dame gegen Turm. Aus meiner Sicht ist es extrem kompliziert. Während die Endstufe - die Philidor Stellung und die Nutzung von Zugzwang noch einleuchtend erscheint, sind das Brechen der Dritte-Reihe-Verteidigung und der Zweite-Reihe-Verteidigung ziemlich kompliziert. Ich habe die DVD inzwischen schon 3 Mal angeschaut und bezweifle, dass ich die Geschichte in einer Partie hinbekomme. Zumindest probiert Karsten Müller es normalen Sterblichen zu erklären. In Mark Dvoreckijs "Endspiel Universität" steht zu dem Thema nur sinngemäß, dass es Sinn macht dies gegen einen Computer zu trainieren und der Hinweis, dass bei der Weltmeisterschaft 2001 GM Svidler es gegen Gelfand nicht in 50 Zügen geschafft hat.

      MfG Th?(mAss
    • Bin zwar kein Experte hätte aber mit der Dame so lange Schach gegeben,bis ich mit Dame und König den Turm gleichzeitig bedroht hätte . :D :D :D :D :D :D :D :D :D
      Gibt vielleicht noch bessere Möglichkeiten aber da ich ja auch kein GM bin,hätte ich so gespielt. :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
    • Also:
      Die Dame gewinnt gegen den Turm sicher, wenn auch der Gewinnweg nicht so einfach ist.
      Der König muss an den Rand gedrängt werden, dann wird der Turm durch Tempozüge gezwungen, sich vom eigenen König zu entfernen. Danach kann ihn die Dame leicht durch Schachgebote erobern. Die Partei mit der Dame muss aber darauf achten, nicht in eine Pattfalle zu treten!
    • Philidor 1777



      Schwarz am Zug verliert durch Zugzwang, denn der schwarze Turm muß sich von seinem König entfernen und wird dann in wenigen Zügen erobert. Weiß am Zug wälzt mit einem Dreiecksmanöver der Dame die Zugpflicht auf Schwarz ab und gewinnt dann durch Zugzwang.

      Die Gewinnführung wird in dem Video von Eugen Grinis gezeigt (der Link wurde schon im Posting 11 von destroyer angegeben).

      Wie die Damenpartei gewinnt, wenn der schwarze König in der Brettmitte ist, also noch an den Rand gedrängt werden muß, das zeigt Eugen Grinis in einem weiteren Video: Endspiel Dame gegen Turm 2. Hier verteidigt sich Schwarz konservativ, so wie es fast alle menschlichen Spieler tun werden, d.h. der Turm bleibt immer nahe beim König. In diesem Fall bereitet die Gewinnführung keine Probleme.



      Weiß am Zuge

      Tatsächlich gibt es hartnäckigere Verteidigungsideen (von ThomAss erwähnt), bei denen sich der Turm vorübergehend weit von seinem König entfernt. Diese können aber nur von Computern erfolgreich gespielt werden, weil sie eine weite Variantenberechnung voraussetzen.

      Gegen einen Computer könnte ich dieses Endspiel nicht gewinnen (dazu müßte ich mich sehr intensiv z.B. anhand des Dvoretski-Buches mit den Gewinnverfahren beschäftigen), aber damit kann ich leben. Es genügt mir, das Endspiel gegen menschliche Gegner mit hoher Sicherheit gewinnen zu können.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • Wie schwer dieses Endspiel gegen starke Verteidigung zu gewinnen ist, das zeigte sich heute einmal mehr beim Open im spanischen Sitges. Der armenische GM Petrosyan verteidigte sich über lange Zeit extrem stark. Dann unterlief ihm aber 8 Züge vor Erreichen der 50-Züge-Grenze doch noch ein Fehler, der es seinem Gegner IM Kacharava (Georgien) ermöglichte, den gegnerischen Turm zu erobern - und zwar exakt mit seinem 50. Zug (!).

      IM Kacharava, Nikolozi (2416) - GM Petrosyan, Manuel (2613)
      Sunway Sitges International, 9. Runde, 21.12.2019
      Stellung nach dem 58. Zug von Weiß



      Das Schlagen des schwarzen Turmes wird im 108. Zug erfolgen - dies ist der 50. Zug von Weiß. Am Livebrett passierte jetzt einige Minuten lang nichts - deshalb nehme ich an, daß Petrosyan hier beim Schiedsrichter Remis reklamierte. Da aber nur Schwarz 50 Züge gemacht hat und Weiß noch nicht, waren die Bedingungen für das Remis nicht erfüllt. Daher gab Schwarz auf.