Tja, ich habs Euch gesagt. Di ersten beiden Gegner von Magnus konnten froh sein, dass er noch garr nicht gewinnen wollte. Er hat erstmal allen gezeigt, dass ihn keiner schlagen kann, er sogar Schnellschach spielen kann. Psychologisch war das grandios. Wer will denn jetzt noch glauben, ihn schlagen zu können bzw. den Turniersieg zu erreichen? Boris weiß wahrscheinlich morgen noch nicht, warum er dieses Remisspiel heute doch noch verloren hat.
WM 2013: Kandidatenturnier in London
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Die heutigen Ergebnisse
Gelfand,Boris- Carlsen , Magnus 0-1
Ivanchuk , Vassily - Levon ,Aronjan 0-1
Svidler ,Peter-Radjabov 1-0
Kramnik ,Vladimir-Gritschuk Alexander 1/2 -
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Prix de courage für Vassily Ivantschuk! Mit bereits einer Null auf dem Konto sprang er mit Weiß seinen Gegner Levon Aronian vom Fleck weg an und schuf eine Entweder-Oder-Position mit einsamem König im Zentrum. Schwarz konterte kalt und öffnete die Position auf dem Damenflügel. Welch ein Jammer, dass Ivantschuk in der hochattraktiven Stellung mit zwei Springern gegen zwei Läufer durch Zeitüberschreitung verlieren musste. Ein Plaidoyer fürs Inkrement.
Besser machte es der Zeitnotprinz Alexander Grischuk, der gegen Wladimir Kramnik in eine effektive Eröffnungsnovelle lief. Aus „seiner“ Position heraus - Bauermajorität am Damenflügel, Läuferdruck entlang der langen weißen Diagonale, dominanter Springer im Zentrum - steuerte Mitfavorit Kramnik einem Sieg mit Ansage entgegen, doch fand Mitfavorit Grischuk mit aktivem Damenspiel gegen den exponierten weißen König ein Remis durch Zugwiederholung.
Underdog Boris Gelfand blieb Gleiches gegen Mitfavorit Magnus Carlsen verwehrt. Der Israeli sah sich ausgangs des Mittelspiels zweier schwarzer Freibauern am Damenflügel ausgesetzt und versuchte durch Vereinfachungen das Feuer aus der Position zu nehmen. Doch wie so oft schon, gelang es dem Norweger mit „seinem“ Spiel, aus einem akademischen einen leibhaftigen Vorteil zu machen, den er geduldig wie unbarmherzig zum Sieg konvertierte.
Peter Svidler kann befreit aufspielen, ihn hat niemand so richtig auf dem Zettel. Dabei ist der Petersburger in guter Form, körperlich wie schachlich. Das bekam Tejmur Radjabow zu spüren, der mit seiner Königsinderin nie glücklich wurde und übermotiviert zwei Leichtfiguren für einen Turm gab. Svidler behielt die Partie im Griff, neutralisierte das gegnerische Turmpaar und schuf im Endspiel eine elementare Mattposition. Offenbar ist er viel zu kostbar, um nur Sekundant zu sein. -
Daniel King erläutert aus der 3. Runde die Partien Ivanchuk - Aronian und Carlsen - Gelfand. Rundenbericht: Drei Siege in London
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Da heute in London ein Ruhetag ist, bleibt uns Zeit für ein erstes kleines Zwischenfazit.
Nach nur 3 Runden haben sich mit Gelfand und Ivanchuk bereits zwei Anwärter auf den Sieg verabschiedet.
Gelfand wird sich mit seinem tendenziellen "Remisspiel" nicht durchsetzen können. Er ist zwar ein unangenehmer Gegner in
einem Wettkampf, aber in diesem Format chancenlos.
Auch Ivanchuk, der mal wieder überhaupt nicht mit der Bedenkzeit klarkommt, wird keine Rolle spielen. Auf Grund seines
kompromisslosen Angriffsspiels wird er bestimmt noch den einen oder anderen kalt erwischen, und so das Zünglein an der
Waage spielen können, mit dem Turniersieg wird aber auch er nichts zu tun haben.
Währenddessen haben sich die Topfavoriten Aronian (+2) und Carlsen (+1) bereits in aussichtsreiche Stellung gebracht.
Diese beiden sind auf jeden Fall "abgezockt" genug, um das Turnier zu gewinnen.
Auch Svidler (+1) hatte einen guten Start, der von der Risikobereitschaft Radjabov's profitierte. Radjabov dürfte wohl
Recht behalten, dass in diesem Turnier nur jemand eine Chance hat, der sehr viele Partien gewinnt. D.h. die oft angewandte
Strategie erst einmal ein paar Remisen zu spielen und vielleicht irgendwie mit +2 als Sieger durchzukommen, wird nicht reichen.
Denn hier gilt ja diesmal eindeutig, "the winner takes it all"!
Kramnik, Grischuk und Radjabov haben durchaus auch noch ihre Chancen, müssen sich aber deutlich steigern.
Gerade Kramnik wirkt mit seinem sicherheitsorientierten Spiel so, als hätte er den Zenit der größten Erfolge überschritten.
Vielleicht eine Chance für die "jungen Wilden" Grischuk und Radjabov, die normalerweise kein Risiko scheuen und immer wieder
einmal eine Spur Genialität aufblitzen lassen. Ob sie aber für den Turniersieg stabil genug spielen werden, muss man abwarten.
Tabelle:
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1. Aronian 2,5 (+2)
2. Carlsen 2 (+1)
2. Svidler 2 (+1)
4. Kramnik 1,5
4. Grischuk 1,5
4. Radjabov 1,5 (+1, -1)
7. Gelfand 0,5 (-2)
7. Ivanchuk 0,5 (-2)
Hier noch die Direktlinks zu den Analysen Daniel King's in seinen Round Reports:
Runde 2: youtu.be/i1NxIyPrmQA
Runde 3: youtu.be/mhWdHXxhGUQ -
Und weiter gehts:
new.livestream.com/WorldChess/Round4
chessdom.com/candidates-2013-live/
Zu Gast in der Kommentatorenbox ist heute Nigel Short. -
Cool Britannia, Du hast es besser. Die Veranstalter des Kandidatenturniers haben eine exzellente Wahl getroffen und GM Nigel Short zum Kommentatoren der heutigen vierten Runde bestellt. Der WM-Herausforderer von 1993 übernahm mit einer Mischung aus Humor und BBC-Seriösität das Analyseruder und ließ dabei seinen Sidekick IM Laurence Trent wie einen gelehrigen Schüler aussehen. Während der laufenden Partie Magnus Carlsen gegen Alexander Grischuk, die der Russe in zerrütteter Stellung durch notorische Zeitnot verlor, fand er viele scharfe und verblüffende Varianten, ohne dabei vorderhand sich der Krücken Rybka oder Houdini zu bedienen. Auf Trents Frage, wie es denn komme, dass Magnus Carlsen zu jeder Zeit Herr der Lage sei und das Spiel dabei so leicht und klar erscheinen lasse, gab der elder statesman des britischen Schachs die entwaffnende wie tautologische Antwort: „Well, he's just good, that's why he's the best!“ Nun wissen wir es.
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weil vorhin im Mainchat jemand fragte, wieviel Zeit denn nach der Zeitkontrolle mit dem 40. Zug auf der Uhr wäre:
120 min. für die ersten 40 Züge.
60 min. für die nächsten 20 Züge.
anschließend 15 min. für den Rest der Partie mit einem Zeitzuschlag von 30 sec. für jeden Zug (Fischer-Modus) ab Zug 61.
("120 minutes for the first 40 moves, 60 minutes for the next 20 moves and then 15
minutes for the rest of the game plus an additional 30 seconds per move starting from move 61." )
fide.com/FIDE/handbook/regscandidates2012.pdf -
Carlsen gewann in der 4. Runde mit Weiß gegen Grischuk und zog dadurch mit Aronian gleich. Daniel King zeigt diese Partie in seinem "Round 4 Report": Carlsen holt Aronian ein
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Heute wieder mit dem an Netzer/Delling erinnernden Kommentatorenteam Short und Trent.
Bisheriger Höhepunkt des Tages war Short's Antwort, als Trent einen fragwürdigen Zug vorschlug:
"I'll ignore this suggestion.
My young friend is jesting."
new.livestream.com/WorldChess/Round5 -
Ja, dieses Kommentatorenteam ist der Hit.
Trent revanchiert sich gern, wenn die Sprache auf die Krawatten kommt. Gestern gab es folgenden köstlichen Dialog:
Short zu Trent: "You are wearing a nice tie today."
Trent zu Short: "Thank you. I wish I could say the same of yours, but I'd be lying."
Rundenbericht zur 5. Runde mit kommentierten Partien: Interessante Partien, keine Sieger
Daniel King kommentiert die Partie Ivanchuk - Carlsen.Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()
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ein interessanter tag heute, mit leider langweiligen resultaten - vier mal remis.
ich hoffe, der ein oder andere beobachter hat die partie kramnik-aronian zum anlass erkoren, sich mal mit den endspielen ungleichfarbiger läufer bei randbauern auf der falschen eckfeldfarbe zu beschäftigen. es war erschütternd im chat zu sehen, wie viele fehleinschätzungen sich da zusammenmengten. nur, weil houdini +0,8 wertete. -
Also ich mit meinen bescheidenen Schachwissen bin doch immer wieder erstaunt, dass 2 Mehrbauern am Rand bei unterschiedlichen Läufern nicht ausreichen um die Partie zu gewinnen.
Wenn ich nicht so vergesslich wäre, hätte ich daraus was gelernt. -
Ein seltsamer Zufall mit diesen vier Remisen.
Sehr leicht hätten es auch viele entschiedene Partien werden können.
Und um alle drei Führenden stand es zeitweise gar nicht gut.
Langweilig war es jedenfalls keineswegs. -
Ich habe mich auch leiten lassen von Houdini und war fest davon überzeugt, dass Kramnik gewinnt. Erst nach näherer Betrachtung war mir klar, dass da kein Bauer durchkommt. Die Stellung könnte man hier ruhig mal einstellen, mit einzelnen Erklärungen, warum das eine oder andere nicht geht, oder doch geht.
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Fightermaik schrieb:
Die Stellung könnte man hier ruhig mal einstellen, mit einzelnen Erklärungen, warum das eine oder andere nicht geht, oder doch geht.
find ich ne gute Idee - pack's doch mal in die Endspiel-Sektion hier im Forum. Ich schreib bestimmt auch was dazu. Und wenn wir Glück haben, schreibt sogar jemand was dazu, der vernünftig Schach spielen kann. ;-P -
Kramnik und Aronian äußerten sich in der Pressekonferenz mit Anastasia Karlovich recht ausführlich zu diesem Läuferendspiel: Candidates – postmortem of round five. Die Pressekonferenz ist im Video zu sehen, im Artikel ist die Partie auch kommentiert als PGN enthalten.
6. Runde
Peter Svidler - Magnus Carlsen 0-1
Vladimir Kramnik - Vassily Ivanchuk 1/2
Alexander Grischuk -Boris Gelfand 1/2
Teimour Radjabov -Levon Aronian 0-1
Rundenbericht: chessbase.de/Home/TabId/176/Po…vorsprung-aus-210313.aspx
kommentierte Partien (IM Zura Javakhadze): Candidates – postmortem of round six
Daniel King kommentiert die Partie Kramnik - IvanchukDieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()
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Schroeder, Du bedenkst oft nicht, dass gerade die nicht so guten Schachspieler oft kein oder nur sehr wenig Englisch können.
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da heute ruhetag in london ist,hier die partien zur 7.runde am samstag.
magnus carlsen - teimour radjabov
levon aronian - alexander grischuk
boris gelfand - vladimir kramnik
vassily ivanschuk - peter svidler
partiebeginn ist wie immer 15 uhr (mez)
1. m.carlsen 4,5/6 punkte/partien
2 l.aronian 4,5/6 " "
3 v.kramnik 3,0/6 " "
4 p.svidler 3.0/6 " "
5 a.grischuk 2,5/6 " "
6 t.radjabov 2,5/6 " "
7 v.ivanschuk 2.0/6 " "
8 b.gelfand 2,0/6 " "
da jetzt am samstag halbzeit des wettkampfes ist,gehen wohl m.carlsen und l.aronian als favoriten in die zweite hälfte.
wie es der englische großmeister nigel short schon sagte,the winner takes it all,nur der sieger des turnieres bekommt das recht,weltmeister viswanathan anand zu fordern.
somit können wir uns auf umkämpfte und spannende partien freuen.
sg mr.slipperyDieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mr_Slippery ()
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