Damenindische Verteidigung

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    • Damenindische Verteidigung

      Nach exotischen Abspielen mal wieder eine alte Eröffnung... . :)

      Schwarz fianchettiert den Damenläufer,um einen Figurendruck auf die zentralen Felder d5 und e4 auszuüben und sie unter Kontrolle zu nehmen,das war die ursprüngliche Idee von A.Nimzowitsch,die er 1914 im Petersburger-Turnier erfolgreich erprobte.

      Heute hat diese Eröffnung an Popularität verloren,Nimzo-Indischz.B.ist da populärer.Es gibt eine Vielzahl an Fortsetzungen,ich betrachte mal nur die alte Hauptvariante und die Petrosjan-Variante.

      Hauptvariante:


      Petrosjan-Variante: Weiss verhindert den Läuferausfall nach b4 und beabsichtigt,den Druck auf die zentralen Felder mit Sc3 zu verstärken.
    • Kortschnoi - Karpow,Kandidatenfinale Moskau 1974

      1-0

      Der Partiekommentar von Kortschnoi ist im Original wesentlich umfangreicher.
      Quelle:V.Kortschnoi,Meine besten Kämpfe,Band 1:Partien mit Weiss; Edition Olms 2002 2.Auflage

      Am
      Ende setzte sich Karpow mit 12,5:11,5 durch,das WM-Match gegen
      Titelverteidiger R.Fischer in Manila kam ja bekanntlich nicht zustande
      und so wurde A.Karpow im April 1975 zum neuen Weltmeister proklamiert.

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    • Damenindisch (Falle)

      Die folgende Falle kann nach den folgenden Zügen in der Damenindischen Verteidigung entstehen:





      von hier kann Schwarz mit 9. ... Lxg2 10. Sxg2 11. Lxd4 den wichtigen zentralen d-bauern für Weiß nehmen und hat klaren Vorteil.

      Es ist davon auszugehen, dass Weiß nach 5. ... Lb4+ mit 6. Ld2 antworten wird und so der Falle aus dem Weg geht.

      Man wird sie nicht oft aufs Brett bringen, aber immer gut zu wissen.

      Ach ja, falls jemand den Namen für diese Falle kennt kann er ihn gerne nennen :)
    • Die gängige Zugfolge zu Damenindisch ist wohl 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 b6 Meiner Meinung nach ist diese Eröffnung mit viel Arbeit verbunden, da man nach 3.Sc3 wieder wo anders ist.Die schwarze Stellung ist ja nach 3...b6 4.e4 nicht so schmackhaft.
      Man muss als nach 3.Sc3 mit 3...Lb4 in Nimzo einleiten, mit 3...d5 zum abgelehntes Damengambit oder zu Slawisch oder man spielt 3...c5 mit Benoni oder irgendwas anderes.

      Hier mal die am meisten gespielten Züge aus meinem Livebuch :) Interessant finde ich die Stellung nach 13...b5. Das sieht schon ziemlich cool aus.Damenindisch hat ja so den Ruf einer Remiseröffnung, aber sie beinhaltet viele interessante positionelle Faktoren.
      Ich wäre auch nicht abgeneigt sie zu spielen, aber Damenindisch ist selber schon ein Haufen Theorie und nach Sc3 müsste man auch noch was können

    • Damenindisch ist eine eigenständige Verteidigung.

      Literatur: mir gefällt John Emms: starting out the queen's indian, Everyman Chess 2004

      2006 erschien Peter Wells;Die damenindische Verteidigung,Gambit Publications

      Es gibt selbstverständlich wesentlich mehr Literatur,älteren Datums.
    • Damenindisch: alte Hauptvariante

      Als Erfinder der Damenindischen Verteidigung gilt Aaron Nimzowitsch, der sie 1914 in St. Petersburg gegen Neil Bernstein anwandte. Sie wurde allerdings bereits 1887 von Josef Noa auf dem DSB-Kongreß gegen Joseph Henry Blackburne gespielt.

      Diese Verteidigung fand nach 1914 schnell weitere Anhänger, so z.B. Aljechin, Euwe, Sämisch, Bogoljubow und Spielmann. In den 1920er Jahren kam dabei ausschließlich der Zug 4.-Lb7 zur Anwendung. Erst 1930 wurde die heutige Hauptvariante 4.-La6 - ebenfalls von Aaron Nimzowitsch - in die Turnierpraxis eingeführt. Der Zug 4.-Lb7 wird deshalb in den Büchern als "alte Hauptvariante" bezeichnet.

      Eine interessante Idee in dieser "alten Hauptvariante" für Schwarz ist



      Andrew Martin analysiert diese Variante in Flexible.

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    • Eine spektakuläre Damenindisch-Partie wurde gestern in der dritten Runde des Turnieres in Wijk aan Zee (Tata Steel Masters) gespielt. Der tragische Held dieser Partie - Richard Rapport - spielte herausragendes Schach und war nur einen Zug davon entfernt, ein absolutes Meisterwerk der Schachgeschichte zu schaffen. Dann entglitt ihm die Partie völlig unverständlicherweise doch noch, und sein Gegner Wesley So fuhr mit einer ebenfalls sehenswerten Schlußabwicklung den vollen Punkt ein.


      So, Wesley (2808 ) - Rapport, Richard (2702)
      Tata Steel Masters, 3. Runde, 16.1.2017



      Lawrence Trent hat diese Tragödie im Video kommentiert:

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    • In der 10. Runde wiederholte Richard Rapport die Variante aus seiner Partie gegen Wesley So bis zum 8. Zug. Sein heutiger Gegner Levon Aronian war natürlich bestens vorbereitet und überraschte ihn mit dem bisher erst sehr selten gespielten Zug 9.Le1. Dieser Zug wird in der sehr ausführlichen Damenindisch-Monographie von Jouni Yrjölä und Jussi Tella "The Queen's Indian" nicht einmal erwähnt. Rapport fand auf diese Quasi-Neuerung nicht die beste Antwort und ging im weißen Angriffswirbel unter.

      Aronian, Levon (2780) - Rapport, Richard (2702)
      Tata Steel Masters, Runde 10




      Jan Gustafsson erläutert diese Partie in gewohnt souveräner Art (auf Englisch):

    • Ich habe mich vor kurzem mit der Damenindischen Verteidigung näher beschäftigt.
      Da ist mir aufgefallen, dass man sie nur auf 3.Sf3 spielen kann und gegen Sc3 Nimzoindisch gespielt wird.
      Aber da mir dieses Fianchetto gut gefällt würde ich es gerne auch gegen Sc3 spielen.
      Da auf 3.b6 4.e4 folgt habe ich mir etwas überlegt.
      Was passiert also wenn man 3.... d5 spielt?

      Dann wäre man wieder im damenindischen...
      Oder kann Weiß hier noch tricksen, bzw. hat Schwarz hier einen signifikanten Nachteil wegen des Bauernzuges.