Englische Eröffnung

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    • Englische Eröffnung

      Moin Arena
      Mich interessiert, wie die Überschrift schon sagt :D , die Englische Eröffnung.
      Auf den ersten Blick sieht se ziemlich ähnlich, wie Damengambit aus (kommt manchmal auch dazu?!).
      Ich hab auch mal von nem Freund gehört, dass man (kommt drauf an, wie Weiß zieht) in den ersten 10 Zügen eigentlich alles nachmachen kann ?(
      Was mich jetzt interessiert ist, was denn die Idee/n, der Eröffnung ist.
      Bei Google findet man mehr die Zugfolge, anstatt die Ideen, die dahinter stecken :pinch:
      Meine letzte Frage wäre dann noch, welche Bücher ihr mir empföhlet.

      MFG Lotrox

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Lotrox ()

    • Die Englische Eröffnung ist meiner Meinung nach einer der dynamischsten Weißeröffnungen überhaupt. Es gibt, wie bei den meisten modernen Eröffnungen nicht ein Ziel.

      Je nach schwarzem Aufbau und weißer Präferenz können dabei Strukturen aus dem Sizilianisch mit vertauschten Farben und Mehrtempo auf's Brett kommen oder man kann als weißer auch mehr oder weniger immer einen von zwei Grundaufbauten anstreben:

      Einmal die Bauernstruktur: c4,d3,e4,g3, Sc3, Se2 und Lg2 der sogenannte Botvinnikaufbau mit den Plänen (je nach schwarzem Aufbau) mit a4 und b4 am Damenflügel aktiv zu werden oder mit d4 im geeigneten Moment das Zentrum zu sprengen oder mit f4, f5, g4 und Sg3 am Königsflügel loszulegen.

      Der andere grundsätzliche Aufbau ist mit c4,d4,e3,g3,Sc3,Se2 und Lg2 um im geeigneten Moment mit b4 am Damenflügel oder e4 im Zentrum aktiv zu werden.

      Grüße Daniel
    • Lotrox schrieb:

      Meine letzte Frage wäre dann noch, welche Bücher ihr mir empföhlet.

      MFG Lotrox
      Mit Buchempfehlungen, und gerade was Eröffnungen angeht, das ist immer so ein seltsam zweischneidiges Dingens.
      Meine etwas sehr vorsichtigen Empfehlungen:

      Neil McDonald
      Englische Geheimnisse
      216 Seiten, kartoniert, die letzte Neuauflgauflage war, glaube ich jedenfalls, im Jahre 2007.

      Anatoli Karpow
      Englisch, richtig gespielt
      35 moderne Partien
      175 Seiten, gebunden, 3. erweiterte Auflage im Jahre 2007.

      Ich habe beide Bände in der Schach-Büchersammlung eines guten Freundes schon einmal "eingelesen" und würde durchaus zu dem Buch von Neil McDonald tendieren. Karpov mag ein Genie sein, aber seine Eröffnungsbücher sind nicht unbedingt so erhebend, ebenso so Caro-Kann Buch nicht.

      Grüße,
      Willem
    • Hallo Lotrox,

      ich würde dir das Buch von Kosten (The Dynamic English) empfehlen. Es mag zwar etwas älter (und auch nicht erschöpfend) sein, aber zumindest für mein Spielniveau ist es ideal, da Strategie und Ideen der Eröffnung hervorragend erklärt werden. Wer es wirklich aktuell und vollständig haben will, sollte sich wohl das dreibändige Werk von Mihail Marin anschauen.

      Von Karpov's Buch würde ich zum Einstieg eher abraten - darin werden ganze Partien besprochen und hat daher nicht den Charakter eines Eröffnungsrepertoires.
      Neil McDonald aus der Reihe Starting Out ist - wie auch andere Bände der Reihe - ganz gut für einen ersten Überblick über eine Eröffnung, bleibt aber meiner Meinung nach auf Dauer etwas zu oberflächlich, wenn man die Eröffnung wirklich verstehen und spielen will.

      Grüße,
      bertl
    • Ich habe Englisch immer so gespielt:


      Natürlich auch mit Zugumstellungen.
      Auf e5 habe ich meistens auch irgendwann e4 gespielt und danach Se7.
      Auf die oben genannte Symetrievariante habe ich normaler Weise irgendwann Sf3 und d4 gespielt.
      heute spiele ich kaum noch Englisch sondern lieber e4, aber ab und an spiele ich auch noch c4.
      Iubar mit i nicht mit l! Was sollte denn lubar bitte heißen? :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von SnoopyDog ()

    • GM Kosten empfiehlt nachdrücklich (und ich habe damit gute Erfahrungen gemacht) den Botvinnik-Aufbau mit eingeschobenem a3 anzustreben.

      Also:

      1.c4 c5 2. g3 g6 3. Lg2 Lg7 4. Sc3 Sc6 5. a3!?

      anschließend den Aufbau mit d3, e4, Se2, 0-0.

      Wenn ich diese Woche mal lustig bin trage ich mal die Hauptideen des Symetrischen Engländers nach Kosten zusammen.

      Grüße Daniel
    • die variante von daniel (also 5. a3) finde ich persönlich auch die angenehmste und spiele das seit einer ganzen weile als weißer - es ist die schnellste art, schwarz aus der symmetrie zu zwingen und die siegchancen von weiß beruhem im englischen spiel darauf, eine antisymmetrische stellung zu erreichen. (meistens gilt hier: je symmetrischer, desto remis).

      ./blizz

      zusätzlich zu dem aufbau d3, e4, Se2, 0-0 möchte ich noch auf f4 hinweisen (was der tiefere sinn von Se2 ist). wenn schwarz den weißfeldrigen läufer nach der weißen rochade rausspielt (nach e6 oder d7) spiele ich sehr gern auch h3 und Kh2 um zu vermeiden, dass schwarz meinen schönen läufer auf g2 abtauscht. die reaktion auf die drohung (Lh3 von schwarz) mit Te1 und Lh1 finde ich unschön.
    • Der tiefere Sinn von Se2 ist eben nicht gerade f4, die Möglichkeit dies sofort zu spielen ist eine der zwei Hauptideen, zusätzlich noch die Möglichkeit auf Lg4 mit f3 zu reagieren. Der tiefer Sinn ist, den Springer nach c3 zu spielen, nachdem der eigentliche c3 Springer sich dauerhaft auf d5 einnisten konnte, wenn es denn gelingt. Denn wie auch im "reversed secilian" gilt auch hier, die Eröffnung ist ein Kampf um d5.

      Grüße Daniel
    • ihr habt beide recht!!
      normalerweise spielt schwarz Lg4 um auf den zug h3 Lxg2 nebst Sd4 zu spielen, deshalb spielt man f3, jetzt wo am königsflügel alles klar is, spielt man das manöver Tb1 a3 und b4 mit flankenangriff

      wenn ich die partie finde, zeig ich euch eine wo mich mein gegner so richtig schön mit weiß zusammengeschoben hat

      ente
    • Schwarzer Königsläufer nach c5

      Hallo zusammen,

      ich möchte den Thread nutzen, um eine Frage zur "Englischen" los zu werden: Es ist jetzt schon mehrere Male passiert, dass Schwarz im 3. oder 4. Zug seinen Königsläufer nach c5 entwickelt hat. Eine typische Folge ist beispielsweise: 1.c4 e5 2.Sc3 Sf6 3.Sf3 Lc5. In meiner Literatur findet sich dieser Zug an keiner Stelle. Ich muss aber einräumen, dass diese nicht sehr aktuell ist, so etwa Stand 80er Jahre. Es würde mich daher interessieren, ob der Zug in der neueren Theorie erwähnt wird und wenn ja, was die korrekte Antwort darauf ist.
      (Gute Erfahrungen habe ich mit e3 und dann d4 gemacht.)

      Es wäre schön, wenn jemand dazu etwas sagen könnte.
      Schon mal vielen Dank

      Gruß
      Nakhorn
    • Mir ist kein solches System bekannt. Ich bin zwar kein Englischexperte, aber im Sizilianer ist die Variante 1.e4 c5 2.Sc3 Sc6 3.Lc4?! ziemlicher Quatsch und Schwarz sollte mit e6 nebst baldigem d5 bequemen Ausgleich erzielen. Hier spielt Schwarz denselben Kram mit einem Tempo weniger, das kann nicht gut sein. Solange Weiß seine Zentralbauern noch nicht festgelegt hat, ist der Läuferzug eindeutig verfrüht. Dein Plan ist auch die konsequenteste Vorgehensweise: Nach e3 beißt der Läufer auf Granit und wird bald mit d4 oder auch a3/b4 angerempelt.
    • Lc5 gibt es schon, aber erst im 4.Zug (Die meisten Weißspieler spielen allerdings zuerst 2.g3 und 3.Lg2 bevor sie Sc3 spielen). Das ist dann die sogenannte "Dreispringer-" oder auch "Karpov-Variante", also kein Blödsinn. Manche Autoren empfehlen 5.a3 und später e3 und manche gleich 5.e3.

      @Nakhorn: Vielleicht einfach mal in ein neueres Englisch-Buch gucken.
    • seh ich genauso wie javier ... ein mögliche variante wäre wohl


      (aus dem buch von carlstedt) ... ist vermutlich nah am ausgleich und nicht die schlechteste idee von schwarz gegen die englische eröffnung. insbesondere muss weiß hier eigentlich irgendwann d4 spielen (was ich als weißer mit englisch gern vermeide wegen der übergangsgefahr in unbekannte gewässer der d4-eröffnungsmotive)

      ./blizz
    • Schwarzer Königsläufer nach c5

      Vielen Dank für Eure Antworten.
      Allerdings spiele ich selten die Varianten mit g3 im zweiten oder dritten Zug, sondern bevorzuge entweder das Drei- oder Vierspringersystem und da hat sich mir der Sinn diese Zuges noch nicht wirklich erschlossen.
      In einer "g3 -Partie" erfolgte aber 1.c4 e5 2.Sc3 Sc6 3.g3 Sf6 4.Lg2 Lc5 und dann direkt e3. Schwarz setzte mit 0-0 fort und musste nach 6 Se2 d6 7. d4 seinen Läufer woanders platzieren (Lb4: Das hätte Schwarz z. B gemäß der Smyslov Variante auch direkt im dritten Zug machen können)

      @JavierMintal: In ein neues Englischbuch gucken, klar. Leider sind die Büchereien in Punkto Schacheröffnungen eher dürftig bestückt und auf gut Glück will ich mir auch kein Buch bestellen. Wozu gibt's schließlich Foren?!!
    • Nakhorn schrieb:

      Vielen Dank für Eure Antworten.
      Allerdings spiele ich selten die Varianten mit g3 im zweiten oder dritten Zug, sondern bevorzuge entweder das Drei- oder Vierspringersystem und da hat sich mir der Sinn diese Zuges noch nicht wirklich erschlossen.
      In einer "g3 -Partie" erfolgte aber 1.c4 e5 2.Sc3 Sc6 3.g3 Sf6 4.Lg2 Lc5 und dann direkt e3. Schwarz setzte mit 0-0 fort und musste nach 6 Se2 d6 7. d4 seinen Läufer woanders platzieren (Lb4: Das hätte Schwarz z. B gemäß der Smyslov Variante auch direkt im dritten Zug machen können)

      @JavierMintal: In ein neues Englischbuch gucken, klar. Leider sind die Büchereien in Punkto Schacheröffnungen eher dürftig bestückt und auf gut Glück will ich mir auch kein Buch bestellen. Wozu gibt's schließlich Foren?!!
      Gutes Argument, aber wenn du doch mal ein Buch kaufen willst, dann sei dir gesagt, dass in den letzten Jahren einige gute Bücher zu Englisch erschienen sind. Einfach mal bei nem Schachversandhändler auf der Homepage suchen und dann "review" oder "Rezension" samt Titel bei ner Suchmaschine eingeben, dann siehst du vielleicht, ob das Buch was taugt bzw. ob es etwas für deine Spielstärke ist. Die meisten dieser Bücher konzentrieren sich aber auf frühes g3. Für dich wäre vielleicht 'Pritchett: Play the English' interessant, der außer bei den "Sizilianisch im Anzuge" - Varianten auf g3 verzichtet. Allerdings ist das Buch auf Englisch.
    • Hallo JavierMintal

      besten Dank für Deine Buchtipps. Das schaue ich mir gerne mal an.

      Ich will das Thema nicht zu sehr stressen, nur noch eins: Beim Stöbern bin ich noch auf eine Partie aus 1964 gestoßen, in der der Läufer nach c5 entwickelt wurde.
      Hier der Verlauf:

      Kommentar: Weiß steht positionell klar überlegen (Kolarow - Zwetkow, Bulgarien 1964)

      Gruß
      Nakhorn