Hilfe beim Analysieren

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Hilfe beim Analysieren

      Hallo,

      bin nicht so der Grübel-Schacher.
      Hier ist aber eine Partie, die mich total erstaunt.
      http://www.chessgames.com/perl/chessgame?gid=1449054
      Kapiere aber die Logik überhaupt nicht.
      Kann mir jem. diese Schritt für Schritt klarmachen ?

      Eventuell auch via skype ?

      Das Gag an der Sache ist:
      C Kiffmeyer lebt heute in Indien, war mal Schach-Jugendmeister.
      Aber ich kenne ihn aus einer ganz anderen Ecke.
      Wußte nie, daß er so gut im Schach war.


      cheers

      diap.
    • Diese Spielweise wird von vielen auch als Cafe Haus Schach bezeichnet.
      Der Angreifer opfert zugunsten einer aktiven Stellung.
      Der Verteidiger ist gezwungen sich sehr genau zu verteidigen, ein Fehler und schon ist das Spiel aus.
      Zum Beispiel der einzige Zug der Schwarz retten konnte war 29...fxg da kann man leicht daneben greifen.
    • Ein Kaffeehaus-Spieler ist Constanz Kiffmeyer in seiner aktiven Zeit als Schachspieler sicher nicht gewesen.

      Ich würde ihn eher als taktisch versierten, typischen Angriffsspieler bezeichnen, der das Gambitspiel liebte und auch gewagten Opferkombinationen
      nicht aus dem Wege ging.

      Immerhin gewann er 1970 in Uelzen mit großem Vorsprung (14 Punkte aus 17 Partien) die Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft im Schach und war auch
      in den Folgejahren bis etwa 1980 recht erfolgreich. So konnte er einige bekannte Großmeister, wie Alexander Beljawski und Gyula Sax, besiegen und
      ein Elo-Rating von fast 2350 erzielen, hatte also ungefähr die Spielstärke eines FIDE-Meisters.

      Die im ersten Post zitierte Partie Kiffmeyer - Soelch wurde übrigens 1967 in Hochspeyer bei der 21. Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft im Schach gespielt:



      Schade, dass sich Constanz Kiffmeyer nach erfolgreichem Abschluß seines Medizinstudiums vom aktiven Schachspiel zurückgezogen hat.
      Er lebt heute in Indien und beschäftigt sich mit moderner Ayurveda.

      Da er bis Ende der 70er Jahre für SK Hamburg in der Liga Nord der damals noch in 4 regionale Ligen aufgeteilten Schach-Bundesliga gespielt hat, kennt ihn
      einer unserer User aus dem Raum Hamburg möglicherweise persönlich und ist eventuell in der Lage, meine Ausführungen noch zu ergänzen.

      HaJo
      :) Schachspieler sind glückliche Menschen. :)
    • Nun, nach 28.- Sf5 29.Txe6? Sxe7 hat Weiß ganz elementar seine Dame eingebüßt. :D

      Ich vermute, dass Kiffmeyer statt dessen den von Xell erwähnten Zug 28.- Sf5 mit 29.gxf7+ Lxf7 (29.- Txf7 30.Dxe6)
      30.Dxf8+ Kxf8 31.Td8+ Le8 32.Tdxe8+ Kf7 33.Txh8 beantworten wollte.

      Allerdings, und so gesehen hat Xell sicher Recht, wäre die Partie nach den dann folgenden Zügen 33.- Df1+ 34.Te1 Dd3+
      35.Kc1 Se3 36.Txe3 Dxe3+ für Weiß in der Tat kaum mehr zu halten gewesen.

      Es ist eben nicht alles Gold, was glänzt ... und doch verdient die mutige Spielführung von Weiß unseren Respekt. :)

      HaJo
      :) Schachspieler sind glückliche Menschen. :)
    • Hätte,wenn und aber.Hinterher würde man es immer besser wissen,aber bis etwa Anfang/Mitte der 90er waren die Schachcomputer noch nicht so stark.
      Da hat man noch mit mehreren Brettern und Schautafeln analysiert.
      In einer Livepartie mit nem menschlichen Gegner,der unter Druck steht und nicht lange nach Analysen suchen kann,ist das mutig gespielt.
      Habe nen kleines Büchlein mal in den Neunzigern angeschafft,schwarz-weiss Druck auf Altpapier.Glaube heisst "Kasparows Partien" kostete 6 Mark neunzig.
      Kasparow war auch ein mutiger "Angriffsspieler".Würde man seine Züge mit nem modernem Schachprogramm analysieren,hätte er auch viele der Partien verloren,wenn der Gegner
      die richtigen Antworten gefunden hätte.
      Wichtig ist aufm Brett:)
      Grüsse Kingstontown