Das letzte Turnier der aktuellen Grand-Prix-Serie findet ab 21. September in der Nähe von Paris statt - in einer ehemaligen Kirche des Templerordens. Topalov hat sich bereits für das Kandidatenturnier qualifiziert. Grischuk und Caruana könnten Mamedyarov noch vom zweiten Qualifikationsplatz verdrängen. Pressechefin Alina L'Ami gibt im Vorbericht einen Überblick über die Qualifikation. Übersicht ...
FIDE Grand Prix in der Templerkirche (Paris, 22.9.- 4.10.2013)
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Hier die Turnierseite: paris2013.fide.com/en/main-page
Schaffen es Grischuk oder Caruana noch, Mamedyarov den Qualifikationsplatz fürs
nächste Kandidatenturnier streitig zu machen? "Es kann nur einen geben!" ;)
Am Sonntag um 15:00 Uhr geht es mit der Runde 1 los. -
Sieht nach einem sehr würdevollem und interessantem Austragungsort der Schachspiele aus....
Ursel -
1. Runde
Gelfand bringt sich mit einem Sieg gegen Giri in Führung, die anderen Partien enden remis. In den Partien Grischuk - Wang Hao (Französisch, Steinitz-Variante) und Nakamura - Tomashevsky (Halbslawisch, Marshall-Gambit) war ordentlich Feuer auf dem Brett. Diese beiden Partien befinden sich kommentiert in den beiden Rundenberichten. Live-Kommentator in Paris ist Sergey Tiviakov.
Rundenbericht deutsch mit kommentierter Partie Grischuk - Wang Hao: Paris: Gelfand startet mit Sieg
Rundenbericht englisch mit kommentierter Partie Nakamura - Tomashevsky: Paris 01: Gelfand wins and five drawsDieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()
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Also trotz einiger Action zumindest vorwiegend "friedliche" Ergebnisse in Runde 1.
Nur Giri verlor, weil er mit Schwarz sein Qualitätsopfer gegen Gelfand nicht rechtfertigen konnte.
In diesen Minuten startet Runde 2.
Es kommentiert wieder GM Tiviakov.
livegames.fide.com/paris2013/live_video.html -
Wiederum endeten 5 der Partien Remis.
Außer Nakamura's forscher Behandlung mit Schwarz im Spanier, waren es durchweg recht langweilige Partien.
Einige der Spieler scheinen zum Ende der Grand Prix Serie nicht mehr sonderlich motiviert.
Auffallend ist dabei insbesondere Altmeister Ivanchuk, der in beiden Partien nur müde 18 bzw 19 Züge spielte,
ohne dass sich dabei überhaupt irgendetwas tat.
Nur die Spiele von Caruana und Grischuk (für die es noch um das meiste geht) liefen heute etwas länger.
Letzterer musste einen herben Rückschlag für seine Ambitionen hinnehmen, da er die einzige entschiedene
Partie gegen Fressinet verlor. Gerade hatte Grischuk die Zeitnotphase überstanden, als er im 42. Zug die
richtige Verteidigung nicht fand und mit seinem "Katastrophenzug" umgehend verlor.
Etwas verwunderlich, da er nach dem 40. Zug ja wieder reichlich Zeit zum Überlegen gehabt hätte.
Es füren nun nach 2 Runden Fressinet und Gelfand mit 1,5 Punkten vor acht Spielern mit 1,0.
Mit der Website scheint es noch gewisse Schwierigkeiten zu geben.
Jedenfalls gelang es mir nicht den Live-Kommentar zu aktivieren.
Die Kameras zu den einzelnen Brettern funktionierten zwar, die dazugehörigen buttons waren aber noch mit den
Erstrundenpaarungen beschriftet.
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Nachtrag:
Die Live-Kommentare gibt es immer erst einen Tag später auf der Website.
Im Video der Runde 2 sieht man, dass Grischuk nach dem 42. Zug von Weiß erst nicht am Brett ist, dann zurückkehrt,
den Zug aufschreibt und nach nur knapp 5 Sekunden ohne Berechnung den Verlustzug ausführt.
Als er später nach 43. Kd3 ans Brett kam, überlegte er längere Zeit und nach etwa 30 Sekunden kann man an seiner
Körpersprache deutlich erkennen, dass er bemerkt, was die Stunde geschlagen hat.
Er sagte später, dass er im 42. Zug die Drohung Txc8+ nebst Sxd6+ nicht gesehen hatte.Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hybris ()
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In den Partien der letzten beiden Tage ließen sich die Herren nicht lumpen und boten insbesondere
in Runde 3 interessante und spannende Partien. Es gab die folgenden Entscheidungen:
Runde 3
Caruana - Fressinet 1-0
Gelfand - Dominguez Perez 1-0
Ivanchuk - Wang Hao 1-0
Nakamura - Bacrot 1-0
Runde 4
Dominguez Perez - Giri 1-0
Fressinet - Ivanchuk 0-1
Offenbar hat sich gerade Ivanchuk in den ersten beiden Runden noch etwas geschont, um nun um so
stärker zurückschlagen zu können. Er schaffte auch den ersten Sieg des Turniers mit Schwarz.
Ivanchuk führt nun gleichauf mit Gelfand (je 3,0 Punkte/+2) vor Caruana und Nakamura (je 2,5 Punkte/+1)
Heute gibt es den ersten freien Tag. -
6. Runde
Caruana, Fabiano (2779) - Ivanchuk, Vassily (2731)
Stellung nach dem 33. Zug von Weiß
In dieser schlechteren, aber nicht verlorenen Stellung gab Ivanchuk überraschend auf. Damit hat Caruana zu Gelfand gleichgezogen, die beiden führen mit 4 aus 6.
Rundenbericht mit Kurzkommentaren zu den Partien: Paris 06: Caruana wins, ties for lead -
Zu Caruana - Ivanchuk (Runde 6):
Schaut euch in der Video-Session der Turnierseite die dazugehörige Pressekonferenz an.
livegames.fide.com/paris2013/live_video.html
Ganz unten --> Full Round 6 record
Bei 2 Stunden 22 Minuten Laufzeit des Videos erklärt Invanchuk seinen "Fehler".
Er wäre tief in seiner Analyse gewesen, als seine Hand plötzlich 16. - Ld7 gezogen hätte.
Na sowas...
Ld7 war (für mich) aber bestimmt kein Fehler, denn da war die Partie noch völlig ausgeglichen.
Angeblich hätte er f6 ziehen müssen, als er von seiner Hand "überrascht" wurde.
Weiter sagt er...
Die Schlussstellungs (siehe Diagramm von Schroeder oben) sei total verloren.
Er könne gar nichts unternehmen.
(Nach der Computer-Beurteilung steht Weiß einen knappen Bauern besser.)
Allerdings ist die schwarze Stellung wirklich sehr sehr bedenklich.
Weiß zieht Kd4, Lf3 und danach die beiden Königsflügelbauern vor und spielt irgendwann g5.
Somit droht der König über e5 einzudringen, wenn Schwarz zweimal auf g5 schlägt.
Wartet Schwarz ab, droht Lg4 nebst g6+. Zudem sind immer einmal Ideen mit c5-c6 möglich.
Später in der gleichen Pressekonferenz kommt er auf seine gestrige Niederlage gegen Grischuk zurück.
Er will unbedingt zeigen, dass er statt h4, besser e4 hätte spielen sollen.
Die Moderatorin kann sich nicht durchsetzen, auf die Konferenz von Tag 5 zu verweisen...
Man merkt deutlich, wie ihn das auch einen Tag später noch beschäftigt und ihn sicher Konzentration
bei der Partie gegen Caruana gekostet hat. Vermutlich hat das alles sein Gleichgewicht zu stark erschüttert.
Ein typischer Invanchuk!
Es darf wohl einfach nicht gut für ihn laufen. Mehrmals zeigt er bei der Konferenz fast schon resignierend
die Innenseite seiner Hände und deutet an, er könne wohl kein Turnier gewinnen...
Weitere entschiedene Partien:
Runde 5
Giri – Bacrot 0:1
Ivanchuk – Grischuk 0:1
Runde 6
Caruana – Ivanchuk 1:0Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hybris ()
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Die entschiedenen Partien der letzten Runden:
Runde 7
Gelfand – Grischuk 1:0
Nakamura – Caruana 1:0 (damit schon fast alles gegen Caruana gelaufen)
Runde 8
Caruana – Gelfand 1:0 (die notwendige Reaktion!)
Grischuk – Giri 1:0 (noch einmal eine kleine Hoffnung für Grischuk)
Ivanchuk – Nakamura 0:1 (Nakamura übernimmt die Spitze)
Ponomariov – Bacrot 0:1 (erste Niederlage für Ponomariov nach 7 Remis)
Runde 9
Alle Partien Remis
Runde 10
Caruana – Tomashevsky 1:0 (Tomashevsky’s erste Niederlage nach 8 Remis)
Fressinet - Bacrot 0:1
Nakamura – Gelfand 0:1 (Gelfand holt sich die Führung von Nakamura zurück)
Nach 10 Runden:
Caruana 6,5
Gelfand 6,5
Nakamura 6
Bacrot 6
Es wird also spannend in der heutigen letzten Runde! Diesmal schon um 14:00 Uhr
Nach einigen überraschenden Partien kann Caruana tatsächlich noch auf den WM Zug 2014 aufspringen.
Er muss in der letzten Runde im Fernduell Boris Gelfand abschütteln.
Grischuk allerdings konnte seine Hoffnungen inzwischen begraben.Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hybris ()
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Seit einer halben Stunde läuft die spannende letzte Runde mit dem Fernduell
Dominguez Perez - Caruana
Gelfand - Ponomariov
Caruana muß vor Gelfand landen. Ein Gleichstand wäre zu wenig (selbst bei besserer SB-Wertung), dann ginge der letzte Kandidatenplatz an Mamedyarov.
Caruana verteidigt sich mit Schwarz im Sizilianer gegen den englischen Angriff von Dominguez, während Gelfand mit Weiß die Leningrader Verteidigung im Holländer von Ponomariov zu knacken versucht.
Sollte Caruana remisieren und Gelfand verlieren, dann käme auch den beiden Partien
Bacrot - Grischuk
Giri - Nakamura
noch einmal große Bedeutung zu, denn Nakamura und Bacrot hätten ja dann die Chance, durch einen Sieg mit Caruana gleichzuziehen.Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()
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Zwischenstand nach 90 Minuten:
+ Bacrot wird Caruana definitiv nicht mehr abfangen können, da er sich mit Grischuk auf schnelles Remis durch Zugwiederholung einigte.
+ Auch Nakamura steht gegen Giri eher schlechter und dürfte nach momentanem Stand wohl nicht gewinnen.
+ Gelfand hat noch keinen besonderen Vorteil in seiner Partie gegen Ponomariov erzielt.
+ Die Spitzenpartie von Dominguez Perez - Caruana könnte sich dramatisch weiter zuspitzen.
Dominguez Perez hatte auf b5 eine Figur geopfert und Caruana gibt die Qualität zurück. Er hat nun am Damenflügel keine Bauern mehr,
auf den der König von Dominguez Perez hinter seine Bauern a2, b2 und c2 rochiert ist. Momentan noch ausgeglichen...
Edit nach 2 Stunden:
Caruana hat Remis angenommen!
Sollte Nakamura also (wider Erwarten) doch noch gewinnen, oder Gelfand wenigstens ein Remis schaffen (das müsste durchaus möglich
sein), so wäre Caruana damit raus aus der direkten Qualifikation für die WM 2014.Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hybris ()
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Gelfand hat sein Remis und ist mit Caruana geteilter Turniersieger in Paris.
Nakamura könnte theoretisch auch noch gleichziehen, wird wohl aber über Remis nicht hinauskommen.
Das ging ja heute fix...
Damit behält Mamedyarov (hinter Topalov) seine Qualifizierung aus den sechs Grand Prix Turnieren. -
Endstand FIDE Grand Prix, Paris:
1. Caruana 7
1. Gelfand 7
3. Nakamura 6,5
3. Bacrot 6,5
5. Grischuk 5,5
5. Dominguez 5,5
7. Ivanchuk 5
7. Ponomariv 5
7. Tomashevsky 5
7. Wang Hao 5
11. Fressinet 4,5
12. Giri 3,5
Da beim Grand Prix bei Punktgleichheit prinzipiell die Preisgelder und auch die Wertungspunkte geteilt werden,
gibt es einige Spieler die gleichauf liegen.
Interessanterweise hatte Caruana den direkten Vergleich gegen Gelfand gewonnen und nach der Sonneborn-Berger
Feinwertung wären beide gleichauf gewesen. -
Gesamtwertung FIDE Grand Prix 2012/13 (sechs Turniere):
1. Topalov 410 (fürs Kandidatenturnier qualifiziert)
2. Mamedyarov 390 (fürs Kandidatenturnier qualifiziert)
3. Caruana 380
4. Gelfand 325
5. Grischuk 315
6. Nakamura 300
7. Dominguez 280
7. Morozovich 280
Jeder der GM‘s durfte vier der sechs Turniere mitspielen.
Gewertet wurden dann die jeweils drei besten Ergebnisse. Es gab also ein Streichresultat.
Eine einfache Addition aller vier Ergebnisse hätte übrigens gewonnen… Caruana!
Für das nächste Kandidatenturnier sind somit folgende acht Spitzenspieler qualifiziert.
Es ist bereits eine sehr gute Auswahl, denn außer dem aufstrebenden Andreikin, steht keiner der Spieler in der aktuellen
Weltrangliste schlechter als auf Platz 11.
Teilnehmer am WM Kandidatenturnier 2014:
Anand oder Carlsen (Verlierer WM Finale 2013)
Kramnik (Sieger Schachweltpokal 2013)
Andreikin (Zweiter Schachweltpokal 2013)
Topalov (Sieger FIDE Grand Prix 2012/13)
Mamedyarov (Zweiter FIDE Grand Prix 2012/13)
Aronian (FIDE Weltrangliste, Durchschnitt August 2012-Juli 2013)
Karjakin (FIDE Weltrangliste, Durchschnitt August 2012-Juli 2013)
Wildcard des Veranstalters
Anmerkungen:
Der Spieler, der die Wildcard erhält, muss eine Elo-Wertung von mindestens 2725 aufweisen.
Für den Fall, dass ein Qualifizierter nicht teilnimmt, rückt zunächst der Nächstplatzierte aus dem FIDE Grand Prix 2012/13 nach (Caruana);
und danach die nächstplatzierten Spieler der Weltrangliste.
Die Reihenfolge der Spieler, die dafür in Frage kommen, sieht momentan (FIDE Weltrangliste Oktober 2013) so aus:
4. Grischuk 2786
5. Nakamura 2783
6. Caruana 2779
9. Gelfand 2765
12. Dominguez 2753
13. Adams 2753
14. Ponomariov 2751
15. Giri 2749
16. Vachier-Lagrave 2742
17. Svidler 2740
18. Morozovich 2734
19. Ivanchuk 2733
20. Wang Hao 2733
21. Leko 2732
22. Bacrot 2730
23. Eljanov 2729
24. Vitiugov 2729
25. Kamsky 2725
Die Organisatoren haben also reichlich Auswahl. Wenn kein Landsmann in Frage kommt, haben wohl die Top Ten Spieler die beste Chance.
Das Kandidatenturnier soll vom 12.–30. März 2014 stattfinden. Es wird mit acht Spielern doppelrundig jeder gegen jeden ausgespielt.
Der beste deutsche GM ist übrigens momentan Arkadij Naiditsch mit 2724 auf Platz 26 der Weltrangliste. Da fehlt also noch 1 Elo-Punkt.
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