Niederlage gegen Läufer und König wegen Zeit (Hilfsmatt noch möglich)

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    • destroyer1 schrieb:

      Es sei denn , es ist eindeutig Remis ( z. B.: K vs. K oder tote Stellung oder KL vs. K und gleichfarbiger L )
      Das wäre dann wohl §5.2b, gemäß dem die Partie bereits mit remis beendet ist, sobald eine tote Stellung entstanden ist (vorausgesetzt ein regelkonformer zug führte dazu). blättchenfall ist dann logischerweise passiert, nachdem die partie durch tote Stellung beendet wurde (ähnlich wie beim Mattsetzen).
    • Natürlich bleibt die allgemeine Frage, ob sich die stärkere Partei in solch einer Situation das Remis durch Reklamation sichern kann.
      Nur für reale Schachturniere versteht sich.
      Ich würde das ehrlich gesagt als reichlich lächerlich empfinden.
      Wer hat Schwarz denn gezwungen vorher so langsam zu spielen, dass ihm am Schluss ein paar Sekunden fehlen?

      Die Entscheidung könnte zudem in Abhängigkeit zur jeweilgen Spielart, also Blitz- Schnell- oder Turnierschach unterschiedlich ausfallen.
      Relevant dürfte es zudem überhaupt nur bei Turnieren mit Bedenkzeit ohne Inkrement sein.
      Denn den Spieler will ich ansonsten sehen, der eine solche Stellung nicht zu verwerten versucht!

      In dem geschilderten Beispiel (es war eine 15 Minuten Partie) hat Schwarz eindeutig versucht, auf Matt zu gehen.
      Drei Züge vor Schluss hätte er auch zwingend (in 2 Zügen) den Läufer schlagen können.
      Dann hätte er sein Remis gehabt und bräuchte sich nicht hinterher zu beschweren.
      Der Stein des Anstoßes dürfte wohl eher sein, dass viele Spieler "glauben", ihr Gegner könnte mit nur noch einem Läufer (oder Springer)
      überhaupt nicht mehr gewinnen...
    • ja, die relevanz für die praxis ist wohl ziemlich nahe bei null ... war auch eher eine theoretische überlegung denk ich. die ursprüngliche beschwerde wurde ja direkt zu anfang des threads als unberechtigt geklärt.

      bzgl der allgemeinen frage, ob sich die stärkere partie in solch einer situation das remis durch reklamation vor zeitablauf sichern kann (in einer langpartie wohlgemerkt): als soo lächerlich empfinde ich das gar nicht. letztlich ist diese art von (theoretischen) situationen doch einer der entscheidenden gründe, warum sich der fischermodus immer mehr durchsetzt und zum standard wird. die zeitbeschränkung ist sowohl aus gründen der allgemeinen fairneß als auch für ein möglichst planbares und verlässliches zeitfenster pro partie vorhanden. dadurch soll aber nicht eine schachsportliche entscheidung in den hintergrund rücken und das ganze zu einem wettrennen verkommen - denn der sport heisst immer noch schach und nicht uhrdrücken. und ich finde es sehr im sinne des regelwerks, bei dieser theoretischen reklamation auf remis zu entscheiden, denn die schachliche position auf dem brett sollte immer mehr gewicht finden als die zeit. das gilt für langpartien, nicht blitz - hier ist der zeitfaktor ja ganz bewusst ein entscheidenderer!

      das führt natürlich nicht dazu, dass bei ablauf der zeit einfach eine stellungsbewertung gemacht wird, darum geht es ja auch gar nicht. es gibt dafür ja im regelwerk eben die zitierten regelungen.

      nebenbei: wenn dieses beispiel in einer echten langpartie in einem wettkampf mit schiedsrichter so geschehen wäre, hätte sich weiß mit der nicht-aufgabe auch nicht grad als fairer sportsmann erwiesen. fast egal auf welcher spielstärke.