Niederlage gegen Läufer und König wegen Zeit (Hilfsmatt noch möglich)

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    • Niederlage gegen Läufer und König wegen Zeit (Hilfsmatt noch möglich)

      Hallo,

      die Schacharena wird für mich immer mehr zum Ärgernis und Witz wegen Stellungsbewertungen und Zeitüberschreitungen. Es kann überhaupt nicht sein, dass mein Gegner, der nur noch seinen König und Läufer hatte wegen Zeitüberschreitung den Gewinn zugesprochen bekommt. Die Zeitanzeigen sind auch immer noch nicht korrekt in manchen Partien. Wann werden die Moderatoren und Entwickler endlich aktiv und beheben diese dummen Fehler.

      Gruß
      Sorgen
    • Wenn Schwarz und Weiß miteinander kooperieren, könnte sich aus der Endstellung
      der angesprochenen Partie zum Beispiel die folgende Position ergeben:



      Spielt Schwarz (am Zug) nun 1.- c2-c1L(äufer), so kann Weiß den Gegner
      mit 2.Ld7-a4 sofort matt setzen.

      Also alles keine Hexerei, sondern lediglich ein mögliches Hilfsmatt.

      :) HaJo :)
      :) Schachspieler sind glückliche Menschen. :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von hajoja ()

    • gehört vielleicht eher in die Regelsektion, aber der Paragraph wäre vermutlich §10.2a:

      10.2 Wenn der Spieler,der am Zuge ist,weniger als zwei Minuten Restbedenkzeit hat, darf er, bevor sein Fallblättchen gefallen ist, remis beantragen. Er muss die Uhren anhalten und den Schiedsrichter herbeirufen.
      a) Falls der Schiedsrichter darin übereinstimmt, dass der Gegner keine Anstrengungen unternehme, die Partie mit normalen Mitteln zu gewinnen, oder dass die Partie mit normalen Mitteln überhaupt nicht zu gewinnen sei, erklärt er die Partie für remis. Andernfalls schiebt er seine Entscheidung hinaus oder lehnt den Antrag ab.

      Mit normalen Mitteln bedeutet hier, Weiß müsste nachvollziehbar darlegen können, wie sein Gewinnplan aussieht. Da Weiß aber natürlich niemals und offensichtlich einen Gewinn erzwingen könnte, würde die Partie hier remis gewertet werden können denk ich. Außer bei einer Blitzpartie natürlich, da gibt es keine Endspurtphase (darum dreht sich §10).
    • Hallo zusammen ,

      BlizzBirne hat richtig erkannt : gehört in die Regelecke ( da auch für andere interessant ! )

      In der Tat gewinnt die Läufer-Partei, wenn das Blättchen fällt !
      Theoretisch kommt ein Matt zustande - wie einige richtig anmerkten .

      In einer Turnierpartie kann man nach 10.2 a reklamieren, wenn man erkennt, dass die eigene Zeit nicht ausreicht.
      Der SR schaut sich an, ob auf Sieg oder Zeit gespielt wird und entscheidet dann.
      Der SR kann die Partie auch noch auf Remis entscheiden, wenn das Blättchen gefallen ist !

      Anm.: in der der besagten Partie hättest Du ( Sorgen ) den Läufer mehrmals schlagen können und sicher Remis anstreben.
      Ein einsamer König kann nicht durch Zeit gewinnen (= remis )

      Ist leider so .

      Gruß
      D1
    • Wir sprechen von der oben verlinkten Partie, in der Schwarz eine Dame + X mehr hat ?

      Kein Schiri der Welt wird in einem Punktspiel im Echtschach, wo immer ein ausreichendes Niveau für Gewinnversuche für solche Stellungen mit derartiger Materialverteilung herrscht, hier zu Gunsten für Weiß entscheiden, wenn er auf "Zeitspiel" reklamiert!
      Bei solch erdrückender Materialüberlegenheit kommt Artikel 10.2 nie in Frage, weil alleine vom Logischen der Schiri hier nie konkrete "Gewinnversuche" oder das Gegenteil (Zeitspiel) nachweisen nachweisen könnte...

      Jeder Spieler würde hier den weißen Läufer schlagen, mit was auch immer, wenn er in extremster Zeitnot wäre und nicht den sehr umständlichen Weg der Reklamation gehen, deren Gewährung wie beschrieben von vorn herein aussichtslos wäre...
    • es geht hier darum, dass schwarz bei größter zeitnot gemäß 10.2a remis beantragen kann, weil weiss nicht glaubhaft einen gewinnweg angeben kann. natürlich ist das simple schlagen des läufer aus praktischen gesichtspunkten viel schlauer, weil sicherer - insbesondere natürlich auf einer onlineplattform ohne schiedsrichter. es war wohl eher eine theoretische überlegung als denn eine praktische. ;-P

      trotzdem würde ich dem remisantrag von schwarz (vor ablauf der zeit natürlich) ausgesprochen gute chancen zuschreiben, vom schiedsrichter gewährt zu werden. vorausgesetzt natürlich, er hat von seiner aufgabe ein wenig ahnung ... sonst hätte sich wohl destroyer kaum entsprechend dazu geäußert.

      vermutlich hast du was falsch verstanden ... denn es geht nicht drum, dass weiß irgendwas reklamiert, sondern schwarz!
    • Dass der Gegenspieler des Reklamierenden Angriffsbemühungen glaubhaft machen oder oder einen Gewinnweg angeben muss, ist falsch. Der Reklamierende muss dem Schiedsrichter einen eindeutigen Weg zeigen, wie er unmöglich Matt gesetzt werden kann(bei einem Läufer recht einfach).
      Als Lösung für die Arena wäre ein Remisreklamationsbutton für Stellungen mit Gegnermaterial KL oder KS, da es dafür nahezu ausgeschlossen ist aus dem Spielverlauf eine Gewinnstellung zu erhalten.
      Diesen müsste man vor Ablauf der Zeit betätigen.
    • hm, da bin ich nicht sicher. ich würde denken, dass es jedem schiedrichter in dieser situation ausreichen würde zu hören, dass schwarz mittels eines spießes oder fesslung oder gabel oder so den läufer tauscht und dann gewinnt. die genaue zugfolge und analyse wie niemals matt gesetzt werden könnte ist m.e. nicht notwendig. schwarz muss den schiedsrichter nur überzeugen, dass weiß nicht gewinnen wird, wenn schwarz nicht tot vom stuhl rutscht (außer eben über die zeit).

      die regeln greifen ja sogar bei erkennbarem nicht-bemühen um einen sieg durch eine partei, also wenn nur sinnbefreit rumgezogen wird, um die zeit des anderen runterlaufen zu lassen. ohne gewinnplan ist das eben kein zulässiger gewinnweg, wenn ich die regeln richtig interpretiere.
    • NEO schrieb:

      es muss nur möglich sein matt zz setzen und da schwarz noch figuren hat und weiß einen läufer gehts könig gegen köng und läufer kann nie matt werden aber könig und dame gegen könig und läufer kann theoretisch matt werden

      das is leider völlig falsch für unsere betrachtung, neo ... wir diskutieren über einen remisantrag gemäß §10.2a, nicht nach blättchenfall. bei blättchenfall von schwarz hast du recht. was mich aber interessieren würde ist die mattstellung der schwächeren partei bei K+L gegen K+D ... das krieg ich nich hin mit meinen bescheidenen Mitteln...
    • Hallo Blizzbirne,

      mein Beitrag zielte eher darauf, dass die Beweislast nicht bein Antragsgegner liegt, sondern der Antragsteller nachweisen muss, dass dem Gegner kein Gewinnweg zur Verfügung steht. Ein nachgewiesener Tauschweg der letzten Figur mit Mattpotential ist ebenso ein Weg, allerdings ist es einfacher, wenn man dem Schiedsrichter sagt, dass man den König nicht mehr auf die Läuferfeldfarbe bewegen würde.

      LK vs. DK ist ein Matt natürlich unmöglich, da die Dame neben einem Eckfeld stehend immer in die Angriffslinie des Läufers ziehen kann.

      Beste Grüße, wnl
    • Hallo ,

      jo - das gleiche gilt auch für KL vs. KT . Der Turm kann immer dazwischen !

      KS vs. KL -> Kh3 Sg3 - Kh1 Lg1 matt
      KL vs. KS -> Kg3 Lg2 - Kh1 Sg1 matt

      Es gibt bestimmte Konstellationen, die ein SR kennt ( kennen sollte :) )

      Theoretisch geht es halt und das zählt.

      Wichtig ist in allen Fällen , dass man reklamiert , BEVOR das Blättchen gefallen ist . Danach ist die Partie beendet und nix geht mehr !!

      Es sei denn , es ist eindeutig Remis ( z. B.: K vs. K oder tote Stellung oder KL vs. K und gleichfarbiger L )

      Gruß
      D1

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