WM 2014: Kandidatenturnier in Khanty-Mansiysk

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    • 7. Runde

      Was ihm in der Runde zuvor nicht gelang, das wurde jetzt Realität: mit einer überragenden Leistung bezwang Aronian Karjakin und zog mit Anand gleich, der gegen Svidler eine klar vorteilhafte Stellung nicht verwerten konnte und sich mit Remis begnügen mußte.

      Daniel King kommentiert alle 4 Partien in Aronian energisch, Andreikin originell, Kramnik im Glück

      8. Runde

      Das Spitzenduell Aronian - Anand begann verheißungsvoll: Aronian eröffnete mit dem bisher kaum gespielten 1.c4 c6 2.Sf3 d5 3.Db3 und operierte Anand in der Folge einen Bauern auf c5 heraus, für den Anand jedoch Kompensation erhielt. Alles deutete auf einen scharfen Kampf hin, aber dann endete die Partie etwas enttäuschend nach 18 Zügen mit Remis.

      Daniel King nimmt sich diesmal nur die einzige entschiedene Partie der Runde (Svidler - Karjakin 0-1) vor: Kandidatenturnier: Spitzenkampf remis, Karjakin punktet
    • 9. Runde

      Ein unglaublicher Eröffnungsfehler unterlief Kramnik mit Schwarz schon im 7. Zug gegen Karjakin:



      Danach ist die Partie praktisch zugunsten von Weiß entschieden, und Karjakin verwertete seinen Vorteil ohne Mühe.
      An der Tabellenspitze hat Anand seinen Vorsprung auf einen ganzen Punkte ausgebaut. Er gewann gegen Topalov, während Aronian gegen Mamedyarov verlor.

      Rundenbericht deutsch: Anand gewinnt, Aronian und Kramnik verlieren
      Rundenbericht englisch (mit Partiekommentar von GM Ramirez zu Mamedyarov - Aronian): Candidates Rd9: Decisive Round?!

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    • Was ist denn mit Kramnik los? In der 10. Runde wieder ein Lapsus, dem man einem (Ex-)Weltmeister(kandidaten) nicht zugetraut hätte.
      Anand wieder sehr risikolos, um nicht zu sagen risikoscheu. Für dieses Turnier mag es sogar reichen, weil die Kontrahenten auch mit verbissenem Kampf nicht erfolgreicher sind, aber gegen Carlsen imho nicht. Ist wohl das "Alter"... Trotzdem Respekt für seinen bisherigen erfolgreichen Auftritt, hätte ich nicht erwartet.
    • anand spielt risikoscheu ... hört sich negativer an, als ich das sehe. für jemanden, der grad seinen WM titel verloren hat (und nicht grad knapp) und der mit über 40 in diesem teilnehmerfeld des kandidatenturniers wohl eher zum alten eisen zählen muss, spielt anand unbeschwert und frisch, wie ich finde. seine gegner machen es ihm vielleicht scheinbar auch nicht schwer, aber darauf allein als erklärung zu setzen halte ich für zu billig. letztlich sind bei diesem turnier auch alle heissen jungspunde vertreten, die anand die hölle heissmachen möchten. ich persönlich bin von seiner abgeklärtheit tatsächlich ziemlich beeindruckt, aronian, topalov, svidler, mamedyarov ... alle können ihm nicht an die karre fahren. und niemand hat mehr siegpartien vorzuweisen als anand.

      dass das gegen carlsen nicht reicht, haben wir alle vor ein paar monaten gesehen. aber wenn anand das kandidatenturnier weiterhin unbesiegt übersteht, hat er sich m.e. klar als einziger echter konkurrent um die krone hervorgetan. und carlsen wird es in seiner ersten titelverteidigung ende diesen jahres bestimmt nicht leicht haben (auch wenn ich dem "grinder" meine sympathien entgegenbringe).
    • Es klingt wohl negativer als es gemeint ist. Anand kann es sich beim derzeitigen Turnierstand auch gut leisten. Ich habe gewisses Verständnis dafür.
      Aber z.B. ein Nakamura hätte wohl kaum in nur 19 Zügen (8.Runde gegen Aronian, der war natürlich genauso "faul/feige" und machte sich einen freien Nachmittag) eine 3-fache Zugwiderholung komplettiert. Und diese Runde bot Anand schon wieder im 22.Zug die Wiederholung an.
      Sind halt keine spektakulären Partien - für die man früher Anand gekannt hat.
      Und für Zuschauer sollten die Profis auch etwas Verständnis haben, denn ohne Zuschauer keine Werbeverträge oder Preisgeld.
    • Aber siehe es mal so , das hier ist keine einfaches Tunier für Amateure . Hier gehts um die Ehre um den WM Titel zu kämpfen.
      Anand hat einen Punkt abstand zu Aronian und dies möchte er nicht durch irgendwelche Risiken aufs Spiel setzen, eine Niederlage könnte Anand alle mühe bisher Kosten.
      Wenn er das Kandidaten Tunier gewinnt, dann hat er es auch verdient (genau wie Aronian) , hauptsache die WM wird spannender als die letzten zwei Wm's wo einmal 10 remis gespielt wurden oder wie Carlsen Anand letztes Jahr "rasiert" hat.
      Wenn man die Tabelle mit abstand anführt sind paar Remis Ok, wir würden in seiner Situation nicht anders Handeln, zumal das auf dem Tunier dort alles andere als schwache Spieler sind.
    • Soweit ich mir eine Einschätzung der bisher gespielten Partien der acht Großmeister erlauben kann, spielt Vishy Anand frisch, konkret und vor allem ohne gravierende Fehler, ganz im Gegensatz zu den bereits genannten Opponenten, die sich durch zum Teil schlimme Patzer selbst aus dem Rennen werfen. Meines Wissens stand Anand in bisher keiner Partie richtig schlecht oder gar auf Verlust, das muss man erst mal hinbekommen in einem Turnier dieser Kategorie und dieses Einsatzes. Vielleicht kommt es ihm tatsächlich zupass, dass die Favoritenbürde auf den Schultern Anderer lastet und er angesichts des Drucks über die besseren Nerven und eine klare Motivation verfügt.

      Die beiden im Übrigen vorzüglichen Kommentierenden Victoria Cmilyte und Peter Heine Nielsen mutmaßen, dass Vishy Anand bei seinem akkuraten Schach noch jetzt von seiner ausführlichen Vorbereitung auf das WM-Match von Chennai zehre. Eh bien, die Begegnung vom November 2013 hat Anand gegen Magnus Carlsen drastisch verloren; sollte er seinen Nachfolger tatsächlich Ende dieses Jahres fordern, dürften wir eher ein Aufeinandertreffen zweier annähernd Gleichstarker erwarten. Aber noch sind vier Runden in Khanty-Mansiysk zu spielen, noch ist der Ex-Weltmeister nicht durch.
    • Kann Kritik an Anand nicht nachvollziehen. Man hat gerade bei der WM gesehen, dass er sich mit Fortschreiten des Turniers mehr und mehr Unkonzenzentriertheiten geleistet hat und momentan ist er in der Situation mit einem Remis sehr gut leben zu können, nachdem er an den ersten Tagen wichtige Siege gefeiert hat. Wieso sollte er sich dann auf lange Schlachten einlassen, die seine komplette Konzentration abverlangen wenn er die Möglichkeit zu einem schnellen Remis bekommt? So sammelt er die Punkte die er braucht und spart Kräfte für die weiteren Duelle. Auch heute hat er das gegen Kramnik wieder mit Bravour gelöst und mit schwarz eine lockere Punkteteilung eingefahren. In den letzten drei Begegnungen hat er jetzt noch zweimal weiß und muss nur noch Karjakin noch mit schwarz ran. Das sind lösbare Aufgaben und mit weiteren 1,5 Punkten, also drei Remis, wäre er aufgrund des gewonnenen direkten Duells gegen Aronian kaum mehr abzufangen. Der bräuchte schon inklusive heute 3,5 Punkte aus vier Partien und das erscheint fast unmöglich.

      Wenn man hier wen kritisieren kann, dann die Kontrahenten von Anand. Von denen spielt bislang keiner annähernd so konstant wie der Inder und jeder hat sich bereits schwerwiegende Fehler geleistet. Vor allem Aronian hatte sich nach der Pleite zum Auftakt gegen Anand eigentlich toll zurückgekämpft und spielt dann in Runde 8 gegen Anand eine ungewöhnliche Eröffnung, überrascht eigentlich seinen Gegner und kommt dennoch nach nicht einmal 20 Zügen in die Situation dem Remis zuzustimmen und somit auch den verlorenen direkten Vergleich zu akzeptieren und im Anschluss verliert er auch noch gegen Mamedyarov. So übt man keinen Druck auf Anand aus und gibt diesem die Gelegenheit Kräfte zu sparen, seinen Vorsprung zu verwalten und komplizierte Stellungen zu meiden. Das dieser das dankend annimmt ist nur logisch.

      edit: Nach dem heutigen Remis von Aronian müsste dieser schon alle drei verbleibenden Partien gewinnen wenn Anand jeweils remisiert.

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    • 11. Runde

      Die einzige noch laufende Partie der heutigen 11. Runde ist Topalov - Karjakin, die drei anderen endeten remis. Karjakin hat ein aussichtsreiches Endspiel mit Läufer gegen Turm, aber gefährlichen Freibauern auf der a- und h-Linie. Sollte er gewinnen, wäre er punktgleich mit Aronian, nur einen Punkt hinter Anand. Und Karjakin spielt noch gegen Anand, mit Weiß in der 13. Runde, kann also aus eigener Kraft Anand noch überholen.

      Es lohnt sich, die Live-Kommentierung der laufenden Partie zu verfolgen: candidates2014.fide.com/live.html

      Edit:
      Karjakin konnte sein Endspiel leider nicht gewinnen. Anand führt weiterhin mit einem ganzen Punkt Vorsprung vor Aronian. In den letzten drei Runden hat Anand zweimal Weiß, und es müßte schon ein Wunder passieren, damit er seinen Vorsprung nicht ins Ziel retten könnte.

      Rundenbericht: Kandidatenturnier: Vier Remis

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    • 12. Runde

      Anand verbesserte gegen Andreikins Caro-Kann seine Partie gegen Carlsen (1. WM-Partie) mit



      und erreichte in der Folge eine Gewinnstellung, willigte aber in komplizierter Stellung unmittelbar nach der Zeitkontrolle in eine Zugwiederholung ein. Damit konserviert er seinen 1-Punkte-Vorsprung auf Aronian. Rundenbericht: Anand verpasst Sieg

      Der einzige Sieg desTages gelang Topalov, der gegen Svidler eine positionell herausragende Leistung zeigte und eine Modellpartie gegen den Taimanov-Sizilianer spielte. Diese Partie wird auf Kandidatenturnier, 12. Runde: Topalov Sieger des Tages von Georgios Souleidis kommentiert.

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    • 13. Runde

      Derzeit ist Magnus Carlsen dem Kommentatorenteam telefonisch zugeschaltet und kommentiert die Partien, sehr interessant!
      candidates2014.fide.com/live.html

      Anand konnte nach 91 Zügen sein Endspiel mit Turm gegen 2 Leichtfiguren halten und steht als Turniersieger fest, weil Aronian gegen Andreikin verlor.
      Rundenbericht mit Video von Daniel King: Anand gewinnt Kandidatenturnier

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