Nur virtuell? - In memoriam...

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    • Wie die geneigten Leser nach eingehener Analyse des Eingangspostings feststellen können, wurde die Schreiberei anderwso lediglich zum Anlass genommen ein m.E. durchaus diskussionswürdiges und überlegenswertes Thema aufzugreifen, dieses wäre dann folgendes:

      MissGeschick schrieb:


      Hier in diesem Thread kann gerne darüber diskutiert werden, ob es evtl. überzogen emotional ist, über den Verlust eines Menschen zu trauern, dem man nur online im Internet, also virtuell begegnete.


      Und bevor sie in der Hitze der verletzten Gemüter der (An)Teilnehmenden user untergeht, hier nochmal meine Frage zum Kern des Themas:

      SeemsIllogical schrieb:

      Offen bleibt die Frage warum Menschen sich angesichts des Todes überhaupt betroffen fühlen und i.d.R. umgehend ihr MITgefühl bekunden, ob sie die Person nun kannten oder nicht ... ein natürliches Gruppenverhalten zur Bewältigung von Schmerz, das auch in der virtuellen Welt keinen Unterschied macht, oder eher (selbst)heuchlerische Anteilnahme an fremdem Leid? Vielleicht sogar ein Abtrainieren der ureigenen Angst vor dem Tode?

      Was betrifft uns denn da eigentlich genau ...?


      Ich freue mich auf eine anregende Diskussion :)
    • hans heute wurde in china jemand von einem sack reis erschlagen, wo ist dein mitgefühl ?
      also eindeutiges nein...respekt wovor, vor jemandem der gestorben, ist das etwas was respektiert wird oder ist der begriff respekt mittlerweile so verwaschen, dass es wirklich zutrifft ?
      Mitgefühl, wie kann man für einen account mitgefühl haben un selst wenn du mitgefühl hast, bringt dich das noch längst nicht dazu etwas zu schreiben.
      Also mag sein das iregendwer wirklich den verstorbenen kennt,aber die meisten nicht und auch die nehmen anteil...also der grund wieso unbeteiligte in "in memorial" threads posten, ist der selbe wie der für andere threads.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von NEO ()

    • Also
      der verstorbene braucht keinen respekt mehr.es geht mir um einen respektvollen umgang mit der situation.mitgefühl hab ich weder mit einem account noch mit einem namen sondern mit den trauernden personen die dahinter stehen! der grund jemandem sein beileid auszusprechen ist mit sicherheit keine langeweile sondern anteilnahme!............
      ich möchte da an die trauerfeier führ nelson mandela erinnern...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hans2009 ()

    • Die Schacharena ist doch eine relativ persönlich gestaltete Seite. Hinter jedem Account sitzt ein Mensch. Manche Schachspieler lernt man persönlich kennen auf Schachtreffen, manche kennt man vom Skypen oder Telefonieren. Ich bin mit Unterbrechungen seit 2006 hier angemeldet. Mit manchen Spielern hat man im Laufe der Jahre schon oft gespielt und am Brett geschrieben. So können Freundschaften entstehen, und dann ist der Kontakt eben nicht mehr rein virtuell. Niemand muss sich zu einem solchen Thread äußern oder Anteil nehmen; er ist für die gedacht, die den Verstorbenen kannten, und die es interessiert. Ein solcher Thread soll Gelegenheit geben, vom Tod eines Menschen, der hier gespielt hat, zu erfahren, sein Beileid den Angehörigen mitzuteilen, mitzutrauern. Und Mitleid kann man nicht nur für Menschen empfinden, die man gut oder sehr gut kannte.....
      Ich verstehe auch das Problem nicht. Wen ein solcher Thread nicht interessiert, der soll ihn halt nicht lesen. Es gibt hier jede Menge Threads, die mich nicht interessieren und die ich gar nicht erst lese.

      NEO, ich hab versucht, es etwas allgemeiner zu formulieren....

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von thea ()

    • also ich bn kein bisschen traurig um nelson mandela...und anteilnahme ist nichts positives, ehrlich gesagt verstünde ich das wort als Nehmen seines Anteils.
      der "respekt" vor der situation, ist die angst vor verachtung durch die aderen "respektierenden".
      man kann mitleid nur für personen aufbringen die man mit glück assoziiert, die eltern oder freunde (aber nur sehr gute) oder so...aber doch nicht mit irgendwas das irgendwo was gemacht hat, das ist für mich nämlich nelson mandela und jeder andere mensch den ich nicht kenne.
      thea hier gehts nicht um farzifus, hier wird diskutiert wieso man sich als unbeteiligter an todesfällen beteiligt...
    • Danke schon mal für alle Beiträge. Da waren mehr konstruktive dabei als vor 12 Jahren...

      skeptiker333 schrieb:

      Bin gestern erst über ein "Grob" ähnliches Thema gestolpert
      blogs.stern.de/generator/neue-…feed&utm_campaign=digital
      Jo, das stellt ähnliche Fragen wie die von SeemsIllogical. Ich handle das aber wesentlich mehr individuell orientiert und auch individuell hinter den Kulissen per PN, im Partioechat, ...

      SeemsIllogical schrieb:

      Offen bleibt die Frage warum Menschen sich angesichts des Todes überhaupt betroffen fühlen und i.d.R. umgehend ihr MITgefühl bekunden, ob sie die Person nun kannten oder nicht ... ein natürliches Gruppenverhalten zur Bewältigung von Schmerz, das auch in der virtuellen Welt keinen Unterschied macht, oder eher (selbst)heuchlerische Anteilnahme an fremden Leid? Vielleicht sogar ein Abtrainieren der ureigenen Angst vor dem Tode?
      Was betrifft uns denn da eigentlich genau ...?
      Gute, zielführende Fragen, wie ich finde.
      Auch wenn die Antworten darauf vermutlich sehr individuell sind.
      Einerseits und in erster Näherung empfinde ich - ja rational - einen Verlust für die virtuelle Community, was ich - ebenfalls rational - bedaure.

      SeemsIllogical schrieb:


      Was betrifft uns denn da eigentlich genau ...?

      Ich denke, uwe hat das auf den Punkt gebracht mit:

      uwe schrieb:

      Wenn man jeden Tag hier ist und es Fehlt auf einmal einer dann ist das nicht schön.
      . Mehr auf die emotionale Schiene bringt einen das, was thea anmerkte:

      thea schrieb:

      [...]Hinter jedem Account sitzt ein Mensch. [...]
      . Das gilt auch für Seiten mit wesentlich geringerem Sozialisieren, was hier auf der Schacharena auf verschiedensten Kanälen passiert (Chat, PNs, PartieChats, Mannschaften,...) bis hin zu realen Treffen.
      Würde man Seemsillogicals Fragen gar noch extrapolieren, müsste man sich dann nicht fragen, inwieweit und vor allem warum man sich im Internet generell und auf dieser Schach(!)seite im Besonderen engangiert und damit weltweit öffentlich expniert?!

      SeemsIllogical schrieb:

      Offen bleibt die Frage warum Menschen sich angesichts des Todes überhaupt betroffen fühlen [...]
      weil das eine der zentralen Fragen des sterblichen Seins überhaupt ist?!

      SeemsIllogical schrieb:

      Offen bleibt die Frage warum Menschen sich angesichts des Todes überhaupt betroffen fühlen und i.d.R. umgehend ihr MITgefühl bekunden, ob sie die Person nun kannten oder nicht ...
      weil der Tod jeden von uns betrifft. (wäre meine Antwort in erster Näherung. - Aber es ist es wert, weiter darüber nach zu denken.).

      SeemsIllogical schrieb:

      [---] ein natürliches Gruppenverhalten zur Bewältigung von Schmerz, das auch in der virtuellen Welt keinen Unterschied macht, oder eher (selbst)heuchlerische Anteilnahme an fremden Leid? Vielleicht sogar ein Abtrainieren der ureigenen Angst vor dem Tode?

      Ich bin mir meiner letzten drei Kondolenzbeiträge hier im Forum noch sehr bewusst.
      Von meiner Seite waren das bewusst öffentlich gemachte Gefühle von für mich bzw. aus meiner Sicht wesentlichen Verlusten.
    • MissGeschick schrieb:

      Ich bin mir meiner letzten drei Kondolenzbeiträge hier im Forum noch sehr bewusst.
      Von meiner Seite waren das bewusst öffentlich gemachte Gefühle von für mich bzw. aus meiner Sicht wesentlichen Verlusten.

      Da das ist es, öffentlich gemachte Gefühle, das ist die Bewegung die ich meine, man muss raus,der Mensch braucht Raum und Bewegung, auf machen, darum geht es !
    • Mag mich auch mal zu diesem thema äußern.

      Dem beitrag von Thea kann ich nur voll und ganz zustimmen.

      Ich bin mit unterbrechung seit 2007 auf der Schacharena.

      Für mich sind viele User auf dieser seite keineswegs anonyme virtuelle figuren.

      Innerhalb der arena haben sich für mich und auch für andere user zahlreiche persönliche kontakte herausgebildet.

      Diese kontakte beruhen auf dem persönlichen kennenlernen bei spielertreffen, gesprächen per telefon / skype, pns , zahlreichen gemeinsam gespielten

      partien, oder auch "nur" über mehrfachen gedankenaustausch im mainchat/forum.

      Für mich ist es schon ein unterschied ob " in china jemand von einem sack reis erschlagen wird" , oder ob ein mir bekannter user verstirbt.

      Im fall Farzifus kam und kommt bei mir persönlich noch hinzu, dass ich auch seit längerem kontakt zu seinem bruder habe.

      Die beileidsbekundung war für mich also keine reine floskel, sondern entspricht meiner einstellung und war mir ein bedürfnis.

      Natürlich hätte ich nicht bei allen 30 000 Nicks der arena so reagiert, da man nicht zu allen kontakt haben will und kann.

      Letzendlich, sollte jeder für sich persönlich entscheiden, ob er sein beileid beim ableben eines users bekundet oder nicht.

      Ohne jetzt eine religiöse diskussion zu entfachen möchte ich noch anmerken, dass der Tod nun mal zum menschlichem Leben

      dazugehört, auch wenn wir vielfach versuchen dieses zu verdrängen.
    • Ich weiß nicht wieso der Mensch Angst vor dem Tod hat, ich kann diese nichtmal richtig bestimmen.
      Aber wieso man Todesfälle die nichts mit einem zu tun haben kommentiert hat den selben Grund wie dr aus dem ich das hier jetzt poste : Langeweile und Bewegungsdrang.
      Nochmal da es gelöscht wurde :Love du meinst "Mitleid" sagst aber "Empathie" das sind zwei grundsätzlich verschiedene Dinge ,zumindest im alltagsgebrauch. Empathie habe ich und zwar sehr gute, Mitleid ist ein Begriff den ich nicht verstehe du aber wahrscheinlich auch nicht und wenn doch, dann bitte erkläre ihn mir. Mitleid setzt Empathie voraus, nachdem man die Lage einer leidenden Person versteht, tut sie einem leid, aber wieso, aus dem Verständnis folgt noch nicht das leid, das hat eine andere Ursache und die verstehe ich nicht, was sich mir am meisten erschließt ( was ich also in mir selbst halbwegs wiederfinde) ist Angst.
      Durch die "lebende Qual" die Real wird, weil sie tatsächlich jemand durchlebt, empfinde ich Angst aber auch da bin ich mir nicht sicher.
      ichus das mit em sack reis bezog sich auf unbekannte user...

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von NEO ()

    • Natürlich ist es Jedem selbst überlassen, wie und ob man trauert, das was mir jedoch negativ aufgefallen war der vorwurfsvolle Ton gegenüber der Arena, denn es klang doch wirklich so, als ob Farzifus wegen der Arena an Herzversagen gestorben ist.
      Es soll halt nicht über Tote gelästert werden, jedoch sollte doch dabei im Grunde auch genau das Umgekehrte gelten...