Nur virtuell? - In memoriam...

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    • Nur virtuell? - In memoriam...

      Anlässlich eines Beitrages in einem anderen Thread möchte ich diese alte Frage lieber in einen neuen Thread ziehen.
      Denn schon damals versuchte ich diesselbe Diskussion anzuleihern - aus eigenem "Erleben" heraus.

      So schrieb ich vor mehr als 12 Jahren folgendes in einem anderen Forum:
      Ein Jahr ist es jetzt her...

      Als ich die entsprechende Meldung in den Medien vernahm, war mein erster Gedanke: "vermutlich wieder so ein typischer Fall von Selbstüberschätzung von bergunerfahrenen Touristen, die leichtsinnergerweise trotzdem an berühmten Bergen groß raus kommen wollen"...
      ... bis im Bergsteiger-Forum des deutschen Usenets ein Posting einschlug, wie eine Bombe:
      Mit Rahel mountainarea.bplaced.net/mount…pi-ticinesi.de/rahel.html hatte ein langjährige Teilnehmerin der Newsgroup unter absolut tragischen Umständen ihr Leben - im wahrsten Sinne des Wortes -ausgehaucht ( target="_blank" rel="nofollow">abendblatt.de/daten/2004/08/28/334735.html ).

      Ihre Erfahrung prägte ihre Postings, Ihr überdurchschnittliches Können deutete sich nicht nur in einer Erstnegehung am Mont Maudit an ( mountainarea.bplaced.net/mount…de/maudit/gousseault.html ).

      Wie viele kannte ich Rahel nur aus ihren stets kompetenten Beiträgen im Forum, die fasst immer erfüllt waren von Ihrer Passion. Und einige wenige Emails in sachlicher Diskussion, selbst bei kontroversen Ansichten.

      Trotz dieser nur sehr entfernten Bekanntschaft war ich sehr tief betroffen. Und auch heute macht es mich nachdenklich und traurig, dass ein toller Mensch so jung sein so reich erfülltes Leben verlor.

      Das Thema "nur virtuell" hat an dieser Stelle und Zeit für mich jedenfalls keinen Raum.

      Hier in diesem Thread kann gerne darüber diskutiert werden, ob es evtl. überzogen emotional ist, über den Verlust eines Menschen zu trauern, dem man nur online im Internet, also virtuell begegnete. Sei es in Diskussionen in Foren oder Newsgroups. Sei es in Schachpartien und den zugehörenden Chats.
      .

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von MissGeschick ()

    • Gestern als ich den Nachruf las, wollte auch ich gleich eine "in Frage stellen" Antwort eingeben.

      Dabei geht es mir nicht darum, das man um einen Menschen trauern kann , den man nur virtuell kennt. Natürlich kann man das, davon bin ich überzeugt ! Genauso wie man ganz besondere Freundschaften nur virtuell gewinnen und halten kann.

      Eher stelle ich in Frage , ob überhaupt jemand gestorben ist. Und wenn ja, warum man einen so bösen Nachruf hier rein setzt. Als Anklage, das wir ihn hier alle falsch verstanden haben?
      Komisch finde ich auch das der Bruder sich wohl extra nur für diesen Nachruf hier angemeldet hat.
      Da dies für mich nicht das erste mal wäre, das jemanden einen lieben Menschen angeblich verloren hat, glaube ich solchen Nachrufen erst mal grundsätzlich nicht.

      Aber da ich immer noch hoffe, das nicht alle so sind, habe ich meinen Mund gehalten und dem großen Bruder seinen Nachruf gegönnt. Und für den Fall das er wirklich jemanden verloren hat, spreche ich ihm natürlich auch mein Mitgefühl aus.

      Gruß Britta
    • Wenn man jeden Tag hier ist und es Fehlt auf einmal einer dann ist das nicht schön.
      Am besten vielleicht mit einer Brief Freundschaft zu vergleichen .
      Und wenn man dann erfährt das dem Schach Kumpel etwas Zugestoßen ist dann ist es real.So oder so .
      Den dem Ende stehen wir alle Betroffen Gegen über .
      Ob näherer Kontakt oder Entfernter Zuschauer.
      Wir sind es immer Gewöhnt Fragen zu Stellen uns selbst und anderen, aber einige Sachen muss man Fraglos hinnehmen ,da es keine Antworten gibt.
    • Guten Morgen Rohb

      Selbst wenn der Threadschreiber auch hier im Forum seit einem halben Jahr registriert wäre, wäre ich genauso skeptisch. Das war nur ein Punkt von vielen, die mich an diesem Nachruf gestört haben.
      Da es aber trotzdem doch so sein kann, habe ich mich ja im anderen Thread zurück gehalten.

      Dabei sehe ich es sonst eigentlich auch so wie Uwe

      "Wenn man jeden Tag hier ist und es Fehlt auf einmal einer dann ist das nicht schön"

      Gruß Britta

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von melony71 ()

    • Bin gestern erst über ein "Grob" ähnliches Thema gestolpert
      blogs.stern.de/generator/neue-…feed&utm_campaign=digital
      Weiss selbst das es nicht wirklich paßt :S
      Das Internet verändert eben vieles.

      Wenn man jeden Tag hier ist und es Fehlt auf einmal einer dann ist das nicht schön.
      Sehe das auch so.
      Ist natürlich nur so wenn man den User kennt/mag mit im zu tun hatte.

      In den letzten Fällen wahr es aber eher so das ich mit besagten Usern keinen Kontakt hatte.
      Auch bin ich nicht so gut in dazu was schreiben "Ich habe die Worte nicht". :S

      Ich denke aber das man was schreiben kann natürlich ist im Internet eine gewisse Skepsis angebracht, nur denke ich das man mit dem Tod keine Scherze macht bzw. machen sollte.
      Also geh ich in der Regel davon aus das es so ist wie geschrieben.


      Grüße skeptiker
    • Guten Morgen zusammen

      MissGeschick schrieb:

      Hier in diesem Thread kann gerne darüber diskutiert werden, ob es evtl. überzogen emotional ist, über den Verlust eines Menschen zu trauern, dem man nur online im Internet, also virtuell begegnete. Sei es in Diskussionen in Foren oder Newsgroups. Sei es in Schachpartien und den zugehörenden Chats
      Natürlich ist es nicht überzogen zu trauern- in welcher Form auch immer! Hier steht doch wohl mehr die Frage im Vordergrund ob eine Meldung wahr oder unwahr ist? oder ob es sich nur um blödsinnige Wichtigtuerei handelt? In letzter Zeit gab es in der Arena einige Todesfälle bei denen es viel Anteilnahme gab und es kamen keine Fragen nach dem Wahrheitsgehalt. Ich finde es steht jedem frei Anteilnahme zu bekunden und ziemlich unverschämt und respektlos gegenüber Trauernden oder Angehörigen sich in negativer Weise zu äussern! Selbst wenn eine solche Meldung ein Fake ist kann ich nichts daran ändern!
      Genauso ist es eine Unart vieler Forumsteilnehmer geworden zu jedem Thema seinen Senf dazugeben zu müssen und Threads zu stören oder kaputt zumachen!
      Ich schreibe zwar ziemlich oft im Forum, aber schaffe es trotzdem auch Beiträge oder User zu ignorieren und mich nicht aufzuregen :)
      Gruss
      Hans
    • skeptiker333 schrieb:

      Ich denke aber das man was schreiben kann natürlich ist im Internet eine gewisse Skepsis angebracht, nur denke ich das man mit dem Tod keine Scherze macht bzw. machen sollte.
      Also geh ich in der Regel davon aus das es so ist wie geschrieben.


      Grüße skeptiker
      Es ging mir auch nicht um den Wahrheitsgehalt der Nachricht.
      Und
      schon gar nicht darum, ob Trauer und Beileid angebracht sind. Das sind
      sie in jedem Fall! Dabei spielt es auch keine Rolle ob man jemanden real
      oder virtuell kennen und schätzen gelernt hat.
      Ich habe mich nur an der Art der Nachrichtenübermittlung gestört, die ich für einen Nachruf zumindest befremdlich finde.
      Grüße

      Ulysses
    • Also, ich war sofort skeptisch und war auch schon am schreiben, habe mir dann aber doch besser auf die Zunge gebissen. Einiges ist sehr auffällig. "Ich glaube, mein Bruder war ein guter Mensch". Ich glaube? Und dann zum Schluss der unerhörte, indirekte Vorwurf, die Arenaführung hätte durch die Löschung sein Herz krank gemacht. Ich habe den Verdacht, dass der Threadersteller der angeblich Verstorbene selbst ist. Ist aber nur eine Vermutung. In jedem Falle bin ich dafür, solche Nachrufe in Zukunft zu verbieten.
    • Offen bleibt die Frage warum Menschen sich angesichts des Todes überhaupt betroffen fühlen und i.d.R. umgehend ihr MITgefühl bekunden, ob sie die Person nun kannten oder nicht ... ein natürliches Gruppenverhalten zur Bewältigung von Schmerz, das auch in der virtuellen Welt keinen Unterschied macht, oder eher (selbst)heuchlerische Anteilnahme an fremden Leid? Vielleicht sogar ein Abtrainieren der ureigenen Angst vor dem Tode?

      Was betrifft uns denn da eigentlich genau ...?
    • der nachruf ist aggressiv und giftig geschrieben und klingt lächerlich und hat kaum was mit dem todesfall zu tun (mein beileid etc.).
      seemslogical ich fühle mich nicht betroffen, ich habe zwar mit einer gewissen empörung auf den thread reagiert aber das liegt daran, dass der mensch von natur aus aggressiv ist un seine energie in alles fließen lässt was auffällt.
      also ich weiß es ist schlecht so zu schreiben aber jener thread ist etwas so seltsames und groteskes, gibt er der arena etwa die schuld am tod seines bruders ?
      andererseits, weiß ich natürlich nichts darüber und will mir kein urteil erlauben.
    • @NEO. ich habe den anderen Thread nicht gelesen und halte mich prinzipiell aus virtuellen Trauerfeiern raus, ich beziehe mich hier auf den eigentlichen Kern dieses Threads:

      MissGeschick schrieb:


      Hier in diesem Thread kann gerne darüber diskutiert werden, ob es evtl. überzogen emotional ist, über den Verlust eines Menschen zu trauern, dem man nur online im Internet, also virtuell begegnete.


      Kannst du mir die Frage aus meinem letzten Beitrag beantworten?
    • Gezwungen wirst du zu gar nix.
      Misstrauen im Netz ist auch ganz schön.
      Aber es gewisse (Kommt wohl von Gewissen ) Regeln die man einfach einhalten sollte im Leben .Dazu zählt wohl Respekt ,Toleranz und auch ein kleiner Vorschub an Vertrauen ez.anderen gegen über.
      Dies ist mein letzter Beitrag in diesen Tread weil mit jeder Antwort entferne ich mich selber von meinen Regeln.
    • Hm, im entsprechenden Beispiel könnte man ja, wenn man nicht vom Threadersteller überzeugt ist, sich überwinden und einfach aufgrund der Möglichkeit, dass die Geschichte echt ist, zurückhalten und taktvoll gar nichts schreiben und seine Zweifel für sich behalten.
      Das ist meiner Meinung nach das Beste, was man tun kann:
      Die Geschichte ist nicht wahr: Zum einen wird man es wohl nicht erfahren und zum anderen was wiegt der persönliche Triumph, mit dem Zweifel richtig zu liegen gegenüber der Möglichkeit, dass man sich zum Deppen macht, indem man eine ernste Angelegenheit eben nicht ernst nimmt? (harmlos formuliert ;))
    • Mir geht's nicht um die Angelegenheit, mir geht's um die Formulierung, ich finde es sehr seltsam wie er schreibt.
      Übrigens Uwe ist Toleranz keine Lebensregel und Respekt auch nicht, und Toleranz liegt meistens Respektlosigkeit zu Gründe, wie sonst soll man einen lebenden Widerspruch, der durch seine Existenz die eigene Freiheit und Größe einschränkt, akzeptieren, wenn man ihn nicht unterminiert, zumal Toleranz ja fast immer Heuchelei ist. Hat aber nichts mit dem Thema zu tun. Ja abwerz du hast recht.
      Aber wir werden schon gezwungen durch solche Memorials, zumindest zur Zurückhaltung und auch das schränkt die Freiheit ein...aber man muss den betroffenen so ein Ventil für ihre Aggression und Trauer zugestehen, das ist wohl wichtig für die Gesellschaft.
      Und nochmal die frage an threadersteller, was ist überzogen, kann man auch unterzogen sein, wohin ziehen die eigentlich, und Vor allem ist überziehen nicht eine aktive Handlung die nur dann so ist wenn sie aktiv und bewusst ausgeführt wurde also nicht durch ihre Wirkung sondern durch ihre Substanz definiert wird. Also überzogen ist etwas wenn der Überzieher eine Sache bewusst über ihren eigentlichen Wert, für ihn, zieht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von NEO ()

    • heda,

      ich verstehe nicht warum dieser thread geschlossen werden sollte, denn in diesem thread geht es nicht um eine person, lebend oder schon verstorben, sondern um die möglichkeit der diskussion über die angemessenheit von emotionen oder emotionaler äußerungen im angesicht eines trauerfalls hier auf unserer wunderbaren welt des forums der arena.

      ich persönlich habe kein bedürfnis an dieser diskussion aktiv teilzunehmen, habe aber einige beiträge mit interesse gelesen.

      grüße aus kölle