Helden aus der zweiten Reihe

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    • Helden aus der zweiten Reihe

      Hier will ich über die Schachmeister schreiben,die das Spiel entscheident mitgeprägt haben,aber doch nie Weltmeister wurden.David Bronstein wär so einer,der Hauchdünn an Botwinnik scheiterde,oder der Wiener Remiskönig Carl Schlechter,der gegen Lasker knapp unterlag.Bent Larsen ist auch zu erwähnen,welcher zeitweise als bester "westlicher"Spieler galt.Reti,Flohr,Nimzowitsch,Breyer,Gligoric,Najdorf,usw.sind Schachfreunden bekannt.Karel Hromadka aber z.B.,ist schon wenigeren geläufig,obwohl ein System nach ihm benannt ist.

      Welche Helden der zweiten Reihe fallen euch noch ein ?

      LG Hensman
    • Hi Hensman,
      weiß nicht so genau, was mit zweiter Reihe gemeint ist, aber mir fallen spontan einige "Klassiker" ein:

      F. Marshall (hat ein unsterbliches Gambit im Spanier entdeckt)
      Colle (hat ein Eröffnungssystem entwickelt)
      Bogoljubow
      Lilienthal
      Maroczy
      Vera Menchik
      Es gibt natürlich noch viel mehr Menschen, die das königliche Spiel mit ihren Ideen bereichert haben!
      LG
    • Hallo Hartgebäckweich,danke auch für deinen Eintrag.

      Mit zweiter Reihe meinte ich Spitzenspieler,die nie Weltmeister wurden(Weltmeister wären dann also die erste "Garnitur")und einen bleibenden Eindruck hinterließen,sei es durch originelles Spiel oder Systeme,Varianten,Neuerungen etc..
      @juli01.Carl Schlechter spielte über 50% seiner Partien Remis,was ihm den Namen "Remiskönig"einbrachte.
      LG Hensman

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hensman ()

    • Hensman schrieb:

      ...,oder der Wiener Remiskönig Carl Schlechter,der gegen Lasker knapp unterlag....
      carl schlechter fällt mir in dem zusammenhang auch als allererstes ein.
      er ist denkbar knapp gescheitert. in der zehnten und letzten partie des WM-matches hätte ihm ein unentschieden zum weltmeistertitel gereicht.
      in sicherer stellung hat er die sache dann aber doch noch leichtfertig vermasselt und letzlich im 71ten zug die partie und damit die chance auf den weltmeistertitel verloren.
      schade, den beschreibungen zufolge war carl schlechter ein symphatischer zeitgenosse. hätte ihn den triumph gegönnt.
      so aber wurde er zweiter und verschwand dann (soweit ich weiß) in der versenkung und finanzieller not.

      ein anderer held aus der 2ten reihe ist salo landau.
      er lebte einen großteil seines lebens in den niederlanden.
      er war wohl einer der stärksten niederländischen schachspieler, stand aber immer im schatten des zur gleichen zeit aktiven max euwes. max euwe hatte in den 20er und 30er jahren (und darüber hinaus) eine art dauerabo auf den titel des niederländischen schachmeisters. salo landau wurde 'nur' 1936 niederländischer schachmeister; in dem jahr als max euwe nicht antrat.

      leider wurde salo landau das schachspiel weggerissen.
      1942 versuchte er mit frau und tochter vor krieg, terror und verfolgung aus den besetzten niederlanden in die schweiz
      zu fliehen. leider wurde er von faschisten aufgegriffen und seine gesamte familie nach ausschwitz deportiert.
      seine frau und damals 5jährige tochter starben 1944 sinnlos und unter grausamen bedingungen in ausschwitz.
      salo landau selbst wurde 1944 im zwangsarbeitslager gräditz (schlesien) ermordet.
    • @froxsen:Danke für diese dramatische Geschichte über das bittere Schicksal von Salo Landau.Schlimm,wenn man darüber nachdenkt,wieviel menschliches und geistiges Potential diese Weltenbrände gekostet haben.

      Mich hat Landau auf einen Spieler gebracht,von dem ich nur den Zunamen kenne:Rotlevi.Ich glaube er war Pole und ist in jungen Jahren nach einem grossen Turnier in eine Nervenheilanstalt verbracht worden und dort verliert sich seine Spur.Auch tragisch,finde ich.

      LG Hensman
    • Super Idee!

      Ich setze noch einige Spieler ein:

      Siegbert Tarrasch, der "Praeceptor Germaniae"

      David Janowski, Ende des 19., Anfang des 20. Jh. Weltklasse, WM-Kampf gegen Lasker

      Staunton, großer Favorit 1851, dann jedoch im Halbfinale gegen Anderssen ausgeschieden

      Michail Tschigorin, Steinitz letzter großer Rivale vor dem Titelverlust gegen Lasker

      Johannes Zukertort, langjähriger Rivale von Steinitz

      Louis Paulsen, Mitte/Ende 19. Jahrhundert, Paulsen-Variante im Sizilianer

      Reuben Fine, sollte 1948 beim Titelturnier mitspielen, verzichtete aus beruflichen Gründen

      Harry Nelson Pillsbury, leider zu jung gestorben, Ende 19. Jh.

      Samuel Reshewski, "Wunderkind"

      Wassili Iwantschuk, "das ewige Nervenbündel"

      Leonid Stein,
      sowjetischer GM, der mehrfach die Quali zum Kandidatenturnier verpasste, da nur eine bestimmte Anzahl sowjetischer Spieler teilnehmen durften, stattdessen qualifizierte sich ein nicht-sowjetischer Spieler mit weniger Punkten.

      diese Liste könnte noch "ewig" fortgesetzt werden. Sind alles Spieler, die richtige Weltklasse waren oder sind, jedoch nie Weltmeister.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von duke1968 ()

    • Obwohl man über seine politischen Überzeugungen heute nur noch den Kopf schütteln kann, möchte ich Klaus Junge ins Spiel bringen.
      Selbst Aljechin nannte ihn nach dem Turnier in Salzburg 1942 den schärfsten Anwärter auf den Schachthron.

      Achso als Spieler indischer Eröffnungen muss natürlich Nimzowitsch genannt werden.

      Grüße Daniel