Fotografisches Gedächtnis

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Fotografisches Gedächtnis

      @Alle

      Ich weiß ja nicht,wie`s euch geht,aber ich habe grösste Schwierigkeiten,mir ein Schachbrett vor meinem geistigen Auge vorzustellen und im Kopf eine Partie nachzuspielen.Ich glaube ,dass manche ein fotografisches Gedächtnis haben,und die andern eben nicht.Das ist wahrscheinlich von Kindesbeinen an so angelegt,ob man ein "visueller"Typ wird.Natürlich kann man auch mit Training viel erarbeiten,aber grundsätzlich hängt der Erfolg im Schach davon ab,wie man Informationen verarbeitet und was man sich vorstellen kann.Wie seht ihr das?

      LG Hensman
    • Hallo,

      mir geht es so wie Dir Hensman! Ich habe ebenfalls erhebliche Probleme, mir gedanklich/bildlich Züge vorzustellen.Angeblich sei das trainierbar, und soll auch mit zunehmender Spielstärke ausgeprägter sein.Ich nehme das mal so hin.Momentan übe ich öfters Schach, und dort wird u.a. verlangt,die Aufgaben nicht nur ohne Züge auszuführen zu lösen, sondern sogar ohne die Ansicht des Brettes.Für mich ist das unheimlich schwer!!

      Auch wenn ich mir sonst einiges sehr gut merken kann, z.B. kenne ich viele der Termine und Teilnehmer meiner Turniere ganz gut, selbst wenn sie länger zurückliegen.Aber optische Eindrücke...Fehlanzeige.

      Gruss
      dangerzone
    • tja, Hansmann - bei mir ist es noch viel schlimmer :(

      vor 15 - 20 Jahren war es für mich null Problem, ein Schachbrett mir blind vorzustellen, auch Blindpartien zu spielen nullo Problem
      Inzwischen geht es mir so, dass ich wenn ich mit meinen Schachschülern ( ja, ich bin Schachtrainer, sogar geprüfter :) ) Aufgaben mache
      wie zum Beispiel sag mir blind die Zugfloge des Springers von b1 nach zum Beispiel d8 und retour, selnber schon von zeit zu zeit auf ein Brett
      äugeln muss um keine Fehler zu machen! Leider traurig, aber wahr
    • Also ich habe ein Fotografisches Gedächtnis und einen IQ von 130, ob das immer gut ist möchte ich mal dahingestellt lassen. Beim nachspielen bin ich jedenfalls froh darüber, dass ich mit meinem Trainer auch mal die Partien nachspielen kann, wenn ich das Partieformular vom letzten Mannschaftskampf vergessen habe. Bei meinem Teamkollegen ist das manchmal ein Krampf, da er zudem noch LRS hat und die eigene Schrift nicht lesen kann. Da kenn ich die manchmal noch besser vom zuschauen. Ihr fragt euch jetzt vielleicht warum nur 1600 Arena-Elo?- Nun ich bin 15 und habe mit 12 die Regeln erklärt bekommen und mit 13 angefangen mich dafür zu interressieren. In 2 Jahren habe ich mich von 800 auf 1300 DWZ verbessert und am Ende dieser Saison werden es mindestens 1500, vielleicht sogar 1600.
    • Ich hab mein Visuelles Spiel mal eine Zeit lang trainiert. Ein fotografisches Gedächtnis ist dazu nicht nötig und ich hab auch keines, nur ein wenig Übung.

      -Am Einfachsten ist es meiner Meinung nach, wenn man sich den Unterschied der Figuren im Vergleich zur Startposition merkt. Also z.B. nach 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. d4 xd4 4. Lc4 Sf6 5. e5 muss man sich nur die Position der drei Springer, die des Läufers und die der 2 Zentrumsbauern merken, sowie das der weiße d-Bauer fehlt. Die Methode wird nur bei fortgeschrittenen Stellungen Schwieriger, ist aber gut um die Eröffnung blind runterzuspielen und sich Stellungen mit vielen Figuren auf dem Brett zu merken.
      -Das was ich sehr gerne mache ist, dass ich mir die Stellung Stück für Stück vorstelle und dann zu einem ganzen zusammensetze.
      Nehmen wir mal eine Beispielposition:

      Ich teil das Brett in vier Teile auf und merke mir jedes Viertel als Weißer Königsflügel, weißer Damenflügel, schwarzer Königsflügel, schwarzer Damenflügel einzeln. Dann setze ich das Bild zusammen. Jetzt weiß ich wie die Figuren stehen. Wenn man darin ein wenig Übung hat sollte man dazu noch den Wirkungsbereich visualisieren. Sich also die Laufer mit einem x-Bereich, die Türme mit einem +-Bereich, etc. vorzustellen. Dabei nehm ich der Einfachheit halber erstmal nur die wirklich entscheidenden Figuren und von denen nur die wichtigen Punkte, die sie beherrschein. In der gegebenen Stellung also die beiden schwarzen Läufer (Felder d4 und d1), sowie die beiden weißen Leichtfiguren (Felder d4, bzw. c7 und e7)

      Um das Vorstellungsvermögen zu trainieren find ich es sehr hilfreich, wenn man eigene Partien (z.B. Life Play auf Arena, oder Partien aus dem Verein) am gleichen Tag nochmal pur aus dem Kopf durchspielt und analysiert. Außerdem ist es häufig so, dass man die eigenen Eröffnungen sehr gut kennt und deshalb als Training auch mal sämtliche Varianten, die einem zu der Eröffnung einfallen im Kopf durchspielen kann.
    • Also ich würde mal behaupten, dass ein 'Fotographisches Gedächtnis' für's Schach nicht so wirklich viel hilft.
      Was SKTönsberg aufzählt (also erinern an eine Partie) ist ja eigentlich eine ganz andere Gedächtnisleistung (Die vermutlich sehr viele Spieler ohne Probleme leisten können :) [Ich vermute mal, ab nem gewissen level kann das so ziemlich jeder Spieler :)])
      Auch das ursprüngliche Problem - das visualisieren eines Schachbrettes - hat damit nicht unbedingt viel zu tun. Ich bin definitiv kein Experte auf dem Gebiet (Neurologie/Psychologie/...) - aber zu dem 'Thema' [visualisieren von irgendwas] gibt es beliebig viele Trainings - Bücher. Und da - meiner Erfahrung nach - die Fähigkeiten sich die Spielsituation zu visualisieren bei Anfängern zu begin meist stark verbessert, würde ich hier davon ausgehen, dass das trainierbar ist (Wohl im Gegensatz zu nem 'Fotographischen Gedächtnis' (Was auch immer hier damit gemeint ist ^^))
      Die Methode die dangerzone weiter oben anspricht erscheint mir übrings ziemlich sinnvoll dazu :)
    • Moin moin,

      ich hatte schon mal einen ähnlichen Fred aufgemacht:
      Blind spielen- aber wie?

      Nun ja. Ich muss den meisten widersprechen. Es hat m.E. doch etwas mit den Gedächtnistypen zu tun.
      Ich kann mir zwar alle Figuren auf dem Feld merken. Aber bildlich vorstellen klappt nicht.
      Ein Brett aus Teilen zusammenzusetzen klappt auch nicht. (Ich habe eine gewisse Erfahrung, Arena-Elo 1800
      und kann mir auch Spiele merken)
      Ein fotografisches Gedächtnis ist sicher äußerst hilfreich im Visualisieren. Allerdings würde ich nicht jede
      misslungene Taktik drauf schieben. Beim Kalkulieren von Stellungen muss ich alles über logische Verknüpfungen
      laufen lassen (dort gedeckt, da gedeckt, dort schwaches Feld für Springergabel etc.). Das funktioniert aber
      auch ganz ordentlich. Da das Logisch-Verknüpfende bei mir bedeutend besser angelegt ist als das Visuelle
      sehe ich keinen Grund, das visuelle zu bemühen. Zumindest habe ich einige Zeit geübt, mir ein Schachbrett und
      einige Figuren vorzustellen - mit absolut keinem Erfolg. Mit der Verknüpfungsmethode klappen selbst einfachere
      Taktikrätsel blind.
      Mein TIp: Nutze die Gedächtnisleistungen, mit denen du am Stärksten bist!
      lg, Hero

      Nachtrag: Lieber Königsberg,
      einen IQ hinzukrachen, nützt keinem was, wenn du nicht den Test/ die Methode mit nennst.
      Denn wir wissen gar nicht, welche Bereiche bei dir getestet wurden und ob die fürs Visualisieren
      relevant sind ;)
    • Ich kann dem nur beipflichten.
      Bin 55, spiele viele Jahre Schach und würde mich als durchschnittlich, sowohl im Schach als auch im Leben bezeichnen.
      Aber Leute die blind spielen, müssen einfach ein anderes Gehirn haben. Wenn ich mich konzentriere und die Augen schließe sehe ich gar nichts. Man könnte mir den Finger abschneiden und ich würde keine zehn Züge ohne Brett spielen können.
      Das ist dasselbe wie die Relativitätstheorie: Mein Hirn begreift es einfach nicht. Kaum zu glauben, daß es Leute wie Najdorf gibt, die blind/simultan gegen 50 und mehr spielen koennen (und gewinnen!)
      Da bin ich mit meiner geistigen Leistung schon entschieden näher am Bonobo/Schimpansen. Aber selbst da sind manche besser (kanzi, das bonobo-Genie oder der Schimpanse, der Zahlen von 1 bis 20 auf einem Schirm sah und sich blitzschnell deren Reihenfolge merken konnte, sogar, wenn er wegsah (blind!). Tja, so ist das Leben nun mal, nicht jeder kann ein Überflieger sein, ist meines Erachtens auch nicht so wichtig.
    • Die Schimpansen sind tatsächlich genial mit ihrem visuellen Kurzzeitgedächtnis.
      (Von Bonobos weiß ich da nichts, was natürlich nichts heißt).
      Wenn ich mich recht erinnere, hat man sie sogar Schachstellungen nach der Anzahl
      der Figuren sortieren lassen. Die machen das in Sekundenbruchteilen. Ich glaube, das
      Schimpansenhirn reduziert sich auf wenige Informationen, nicht wie wir.

      In dem Sinne, stehe ich dem Schimpansen auch in diesem Bereich nicht sehr nahe.

      Wenn dieser Thread im weiteren Verlauf das visuelle Gedächtnis bei Affen untersucht,
      wäre das sicher ebenso interessant und lehrreich. Wie ist eigentlich bei Schimpansen
      die Objektpermanenz ausgeprägt?

      lg, Hero
    • Ich bin kein Wissenschaftler,beschäftige mich eher hobbymässig ein bißchen mit Primaten, vor allem Schimpansen, seit ich den Film "people of the forest" von Jane Goodall gesehen habe. Bei dem bekannten Zahlenexperiment schlugen sie in punkto Schnelligkeit fast alle menschlichen Vergleichspersonen. Und nachdem die Zahlen kurz gezeigt und dann verdeckt wurden, waren sie immer noch in der Lage die genaue Position anzuzeigen. Also eine hervorragende Leistung des visuellen Gedächtnisses. Aber nicht alle sind gleich, auch unter Schimpansen gibt es (genau wie bei uns Menschen) enorme Leistungsunterschiede.
      Ich habe ,ehrlich gesagt, nicht viel mit dem Begriff "Objektpermanenz" anfangen können. Nachden ich ihn gegoogelt hatte, habe ich erfahren, daß Primaten zu den Tieren gehören, die diese Eigenschaft besitzen, was sie mit dem Menschen gemeinsam haben. Allgemein ein interessantes Thema, wobei klar wird, daß der Mensch vielleicht doch nicht so großartig und einzigartig ist, wie er immer gedacht hat.
    • Mir fällt dazu ein das kleine Kinder beim Memory Spiel gegen Erwachsene fast immer gewinnen :S
      Also nehm ich mal an das die Merkfähigkeit doch unterschiedlich sein muss!
      Der IQ ist auf jeden Fall bei Kindern niedriger- dafür die Lernfähigkeit grösser.
      Mich würde da die Wissenschaftliche Sicht schon interessieren ?(
      Und das Affen,Wale oder anderes Getier schlecht Schachspielen steht ja wohl fest :thumbsup:
    • Der IQ ist auf jeden Fall bei Kindern niedriger


      Diese Aussage ist falsch. IQ-Tests sind Messwerkzeuge die die Intelligenz von Menschen gleicher Altersgruppen miteinander vergleicht. Wenn ein 8-jähriges Kind einen IQ von 120 hat, bedeutet es nicht, dass es genau so "schlau" ist wie alle Menschen die auch einen IQ von 120 haben, sondern nur dass es vergleichbar intelligent ist wie andere 8-jährige mit einem IQ von 120. Zu behaupten dass der IQ von Kindern niedriger ist, entbehrt also jeglicher Grundlage. Deswegen gibt es auch verschiedene Intelligenztests für verschiedenen Altersgruppen.

      Dass Wale klüger sind als Menschen ist eine Frage der Definition. Was bedeutet klug? Im Wasser bzw. im Meer ist die situative Intelligenz von Walen vermutlich größer als die von Menschen. In einem Einkaufszentrum würde ich das bezweifeln. Dass Wale klüger sind als HorstSchlaemmer glaube ich aber sofort.

      Herzlichst, Bio
    • Kinder haben noch mehr unverknüpfte Synapsen. Ich dachte immer, das erkläre ihre enormen
      Memory-Fähigkeiten.

      Große Gehirne haben nicht viel mit Intelligenz zu tun. Die Oberfläche der Windungen scheint eine
      Rolle zu spielen, aber wie entscheidend die ist, weiß ich nicht. Ich werde zumindest meinem Blauwal
      Schach beibringen.