Demobrett VariantenbrettBrett drehenVollbildBedienhinweise
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A8 B8 C8 D8 E8 F8 G8 H8
A7 B7 C7 D7 E7 F7 G7 H7
A6 B6 C6 D6 E6 F6 G6 H6
A5 B5 C5 D5 E5 F5 G5 H5
A4 B4 C4 D4 E4 F4 G4 H4
A3 B3 C3 D3 E3 F3 G3 H3
A2 B2 C2 D2 E2 F2 G2 H2
A1 B1 C1 D1 E1 F1 G1 H1
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 7  7 
 6  6 
 5  5 
 4  4 
 3  3 
 2  2 
 1  1 
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  1. e4 e5 2. Lc4 (Diese Eröffnung wird "[Königs-]Läuferspiel" genannt. Sie ist nicht so populär wie das "Königsspringerspiel" [2.Sf3], gehört aber zu den klassischen Schacheröffnungen, mit denen jeder Schachspieler vertraut sein sollte.) Sf6 (Die sogenannte "Berliner Verteidigung", nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Variante der Spanischen Partie!) 3. d3 c6 (Bereitet den Bauernvorstoß d7-d5 vor. Sofort 3...d5 wäre nicht gut wegen 4.exd5 Sxd5 5.Sf3 Sc6 6.0-0 mit Vorteil für Weiß.) 4. c3?! (Ein schwacher Zug. Weiß sollte lieber mit 4.Sf3 Druck auf e5 machen.) d5 5. exd5 cxd5 6. Lb5+ Ld7 7. Lxd7+ Dxd7 8. Sf3 Sc6 9. d4? (Besser ist 9.0-0.) exd4? (Danach bekommt Weiß seinen Willen. Mit 9...e4 10.Sg5 [oder Sg1] Ld6 konnte Schwarz ein Tempo für seine Entwicklung gewinnen.) 10. Sxd4 Sxd4 11. Dxd4 Le7 12. 0-0 0-0 13. Lf4 Ld6 14. Sd2 Lxf4 15. Dxf4 Tfe8 16. Sf3 Tad8 17. Sd4! (Ein gutes Feld für den Springer, der dort den "Damenisolani" von Schwarz blockiert.) a6 (Überdeckt b5.) 18. Tad1 Dd6 19. Dg5 Se4 20. Dg4 Dg6?! 21. Dxg6 hxg6 22. Tfe1 Sf6 23. f3 Txe1+ 24. Txe1 Te8 25. Txe8+ Sxe8 (Wie ist dieses Springerendspiel einzuschätzen? Der weiße Springer ist sehr wirkungsvoll im Zentrum postiert, während der Schwarze sich am Brettrand befindet. Zudem hat Schwarz nicht nur einen Doppelbauern, sondern auch insgesamt eine 'Bauerninsel' mehr als Weiß. Es spricht hier also einiges für den Anziehenden, aber die Stellung sollte für den Nachziehenden noch verteidigungsfähig sein.) 26. Kf2 Kf8 27. Ke3 Ke7 28. Sc2 Kd6 29. Sb4 Sc7 30. g4 f5?! (Stärker ist wohl 30...g5, um den weißen König nicht eindringen zu lassen.) 31. Sd3?! (31.gxf5 gxf5 32.Kf4! +/-) Se6 32. Sf4 g5! (32...Sxf4?? 33.Kxf4 Ke6 34.Kg5 führt zu einem verlorenen Bauernendspiel.) 33. Sh5?? (Zum Mitdenken: mit welchem Zug sorgt nun Schwarz dafür, dass er praktisch mit einem Springer mehr spielt? Bevor ich die Lösung verrate, noch ein kurzer Hinweis, wie Weiß besser hätte spielen können: 33.Sxe6 Kxe6 34.gxf5 Kxf5 35.h3 +/=; Bauernendspiele sind äußerst knifflig [vgl. o. PP Nr.10!], aber hier sollte Weiß zumindest nicht verlieren.) f4+!! (Der Springer sitzt in der Falle und geht verloren. Schwarz steht auf Gewinn!) 34. Kd3 b5 35. a4 Kc5 36. b4+ Kc6 37. a5 Kd6 38. h3? (Nimmt sich auch noch die Möglichkeit, den ohnehin nicht zu rettenden Springer auf g3 zu opfern und dafür wenigstens einen Bauern zu kassieren. Für Schwarz ist es nun Zeit, den Materialvorteil zu 'realisieren'. Über die nächsten Züge gehe ich etwas schneller hinweg, da sie nichts an der Stellungsbewertung ändern.) Ke5 39. Ke2 g6 40. Kd3 gxh5 41. gxh5 Kf5 42. Kd2 Kf6 43. Kd3 Ke5 44. Kd2 Sf8 45. Kd3 Sh7 46. Kd2 Sf6 47. h6 Kf5 48. Kd3 Kg6 49. Kd4 Kxh6 50. Kc5 Se4+! (Ein taktischer 'Witz'. Der Springer ist nicht zu nehmen, weil sonst der f-Bauer durchläuft.) 51. Kb6 Sxc3 52. Kxa6 d4 53. Kb6 d3 54. a6 d2 55. a7 d1D 56. a8D (Die Partie ist jetzt in die sogenannte "vierte Partiephase" [nach Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel] eingetreten, nachdem durch Bauernumwandlung das auf dem Brett vorhandene Material wieder 'schwerer' geworden ist.) Dd6+ 57. Ka5 Dc7+ 58. Ka6 Dd7?? (Ohne Worte.) 59. Dh8+! Kg6 60. Dxc3 Dxh3 61. Kxb5 Df5+ 62. Dc5? (Dieser Fehler, der einen Bauern kostet, bringt mich wieder ins Geschäft.) Dd3+ 63. Kb6 Dxf3 64. b5 De3 65. Kc6 Dxc5+ 66. Kxc5 (jetzt ist es wieder ein 'Wettrennen'! Welchen Bauern soll Schwarz jetzt ziehen? Der g-Bauer braucht einen Zug länger, zieht aber mit Schach ein. Ich will als Erster eine neue Dame haben und entscheide mich für den f-Bauern.) f3?! (Vielleicht war 66...g4 doch etwas stärker. Schwarz gibt so oder so das erste Schach, aber der verbleibende Bauer wäre dann schon eine Reihe weiter vorne!) 67. b6 f2 68. b7 f1D 69. b8D (Das Endspiel Dame und Bauer gegen Dame gehört zu den undankbarsten, die es im Schach gibt. Gefühlt ist es doch so: bist du der mit dem Bauern, ist es immer remis; bist du der ohne Bauer, ist es immer verloren! Dazu kommt, dass sich die Partie duch 'Kaskaden' von Schachgeboten enorm in die Länge ziehen kann!) Dc1+ (Vielleicht habe ich ja Glück und er betritt mit dem König die b-Linie und rennt in einen "Spieß"...; aber so viel Glück gibt es nicht.) 70. Kd5 Dd2+ 71. Ke4 De2+ 72. Kd4 Dg4+ 73. Kd3 Df3+ (Ich merke, dass ich mit Schachbieten nicht weiterkomme. Also Plan B: mit dem Bauern laufen!) 74. Kc2 Df4? (Hier bot ich Damentausch an, weil ich einer 'Fata Morgana' zum Opfer gefallen bin. Ich nahm an, der weiße König sei nun weit genug weg. Aber das ist nicht der Fall!) 75. Dg8+? (Weiß ist offenbar ebenfalls 'schachblind' und weicht dem Damentausch aus - dabei hätte er mit 75.Dxf4! gxf4 76.Kd1 Kg5 77.Ke1 Kg4 78.Kf2 eine allgemein bekannte theoretische Remisstellung erreicht! Vielleicht ist es auch nach dem Textzug remis, aber dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen.) Kf5 76. Dh7+ Kg4 77. Kd1 Kg3 78. Ke1?? (Jetzt gibt es einen forcierten Gewinn für Schwarz. Weiß hätte die Dame von der h-Linie entfernen sollen [z.B. mit 78.Dg6], dann würde die Gewinnkombination [siehe Anmerkung zum nächsten Zug] nicht funktionieren.) g4?? (In akuter Zeitnot wären solche Fehler verständlich. Doch das war hier nicht gegeben. Aber nach fast achtzig Zügen hatten wohl beide Spieler einen 'Knoten' im Hirn. Schwarz verpasst hier die letzte Gelegenheit, den vollen Punkt einzuheimsen. Sie bestand in 78...De3+! 79.Kd1 [79.Kf1 Df2#] Dg1+! der König muss jetzt die 2.Reihe betreten 80.Ke2 Dh2+! erzwingt Damentausch 81.Dxh2 Kxh2 und die Bauernumwandlung ist nicht mehr zu verhindern.) 79. Dd3+ Df3 80. Dd6+ Kg2 81. Dd2+ Kh1 82. Dh6+ Dh3 (Ein Gewinn ist eh nicht mehr drin, also führe ich wenigstens noch ein hübsches "Selbstpatt" herbei.) 83. Dxh3+ gxh3 84. Kf2 h2 85. Kf1 (Patt.)